KIELerLEBEN traf sich für die Juniausgabe mit Uwe Wanger, Geschäftsführer von Kiel-Marketing, und sprach mit ihm über seine Vorlieben, einer Verschönerung Kiels und Wackelpudding.
„Wir wollen das Leben in Kiel noch schöner machen“, sagt Uwe Wanger, Geschäftsführer von Kiel-Marketing, und lehnt sich lässig in seinem alten Ledersessel zurück. Auf seinem Schreibtisch im Büro der Tourist-Information Kiel im Neuen Rathaus herrscht Chaos: Computer, Bücher, Zettel, eine Kaffeetasse. An der orangefarbenen Wand hinter ihm hängen bunte Bilder, und die große Fensterfront eröffnet einen freien Blick auf die Andreas-Gayk-Straße. Das Beach-Volleyball-Turnier in der Holstenstraße, der Bootshafensommer, die Themenfeste zu den verkaufsoffenen Sonntagen, z. B. zum Motto „Skandinavien“, und vieles mehr – Ideen von ihm und seinem Team. Wenn Wanger von Kiel erzählt, strahlt er.
Verliebt in Kiel
Nach der Realschule machte der „faule Schüler“ aus Arnsberg im Sauerland eine Ausbildung zum Vermessungstechniker. Zahlen, Fakten, Karten – das war sein Leben. „Damit war ich unglücklich“, erzählt er mit leicht rauer Stimme. Deshalb begann Wanger Anfang der 80er Jahre das Kommunikationsdesign-Studium an der Muthesius-Kunsthochschule. „Ich wollte in der einzigen Stadt am Meer studieren, die diesen Studiengang anbot“, sagt er und streicht die blonden Haare aus dem Gesicht. Die Frisur: eine Mischung aus Surferboy und Struwwel-Peter. Als Teenager war er mit der Schule zum ersten Mal in Kiel, wohnte in der Gaardener Jugendherberge und besichtigte die Gorch Fock. Schon damals war er von Kiel begeistert. Das Meer, die Weite, die Schiffe – für den heute passionierten Segler ein Traum. „Das Studium war eine verrückte Zeit voller Partys“, erzählt Wanger, und um seine Augen bilden sich sympathische Lachfältchen. Ein charismatischer Typ mit einem Schlag bei Frauen. Vor allem bei Meggie. Seine heutige Ehefrau und Mutter seiner zwei Kinder lernte er klassisch auf einer Party kennen.
Von Götterspeise und Camembert
Weniger klassisch war hingegen sein Werdegang.Während des Studiums übernahm er bereits Werbeaufträge des Kulturamts und des Theaters der Stadt Kiel und gründete zusammen mit einem Studienfreund die Designgruppe Transparent. „Damit wir uns eine Repro-Kamera leisten konnten, die wir für unsere Arbeit brauchten, verkauften wir auf der Kieler Woche gebackenen Camembert und Götterspeise“, sagt er lachend. Aus der Designgruppe wurde 1999 die Marketingagentur New Communications. Immer wieder übernahm Wanger Aufträge für Stadt und Land, bis er 2006 Geschäftsführer bei Kiel Marketing wurde. Hier wartet noch viel Arbeit auf den Kreativkopf. Ideen, die ausgetüftelt, Events, die geplant werden müssen. „Wir wollen die Region stärken. Kiel hat viel mehr zu bieten als die Kieler Woche.“ Er nippt an seinem Kaffee. Dann klingelt das Telefon.
Restaurant: Ich gehe gerne ins Längengrad.
Uhr: Trage ich nicht mehr, seit es das iPhone gibt.
Entspannung: Finde ich bei meiner Familie. Das ist das Beste, was es gibt.
Objekt: Ein Freundschaftsband, das mir meine Tochter geschenkt hat.
Schlaf: Sehr gut. Ich brauche keinen Wecker, weil ich mich auf meine innere Uhr verlassen kann.
Auto: Hauptsache es fährt, und unsere M-Klasse fährt schon richtig lange.
Spleen: Ich mag keine unnötige Wasserverschwendung.
Moment: Das erste Mal, als ich meine heutige Frau sah.
After Work: Zuhause ganz gemütlich mit der Familie.
Handy: iPhone 5. Das ist mein mobiles Büro.
Ziel: Die Kinder auf eine gute Bahn bringen und die Familie zusammenhalten.
Urlaub: Einmal im Jahr nach Sóller auf Mallorca.