Sie sind der Top-Act der Kieler Woche: Die Fantastischen Vier. KIELerLEBEN traf Michi Beck und Smudo vor dem Konzert auf der Hörnbühne, die von Samsung gesponsert wurde, und sprach mit ihnen über das 25-jährige Bandjubiläum, Bier und den Eintritt für ihr Konzert.
KIELerLEBEN: Euer letztes Album „Unplugged II“ ist vor einem Jahr erschienen. Was habt ihr seitdem gemacht?
Michi Beck: „Unplugged II“ ist toll geworden! Wir sind sehr stolz darauf, dass wir als erste Band bei „MTV unplugged“ eine zweite Platte machen durften. Aber es ist nicht wirklich ein neues Album. Als solches zählen wir eher die Studioproduktionen, und da stecken wir gerade voll drin. Wir haben jetzt die erste Hälfte vom neuen Album, das nächstes Jahr erscheinen soll. Und dazu haben wir ja noch, man höre und staune, 25-jähriges Bandjubiläum als Die Fantastische Vier. Für uns ist es eine sehr kreative Zeit.
Apropos 25-jähriges Bandjubiläum: Habt ihr etwas Besonderes vor?
Michi: Bei unserem 20-jährigen Jubiläum haben wir schon die Retrospektive abgefeiert und die alten Lieder mit einem Orchester in neue Gewänder gekleidet. Wir haben jetzt vielmehr Bock auf etwas Neues! Deshalb freuen wir uns auch schon auf die neue Platte, auf neue Lieder und ein neues Bühnenprogramm.
Was erwartet eure Fans auf dem neuen Album?
Smudo + Michi: Knallharte Scheiße. (lachen)
Michi: Das ist wirklich schwer zu sagen. Wir haben noch kein Lied bis zum Ende aufgenommen, so dass sie noch wandelbar sind. Aber es zeichnet sich ab, dass es ein bisschen tougher wird, als die letzten Alben.
Heute Abend spielt ihr zum ersten Mal auf der Kieler Woche. Werdet ihr noch ein bisschen Zeit haben, um euch ein bisschen umzugucken?
Michi: Wir sind echte Neulinge, sogenannte Kieler-Woche-Greenhorns. (lacht) Man hat uns direkt hergefahren, und der Blick aus dem Fenster sieht schon sehr vielversprechend aus. Ja, wir gehen noch los.
Was werdet ihr dann trinken?
Smudo: Bier.
Michi: Bier.
Smudo: Bier. Und Underberg. (lacht; Anm. d. Red.: Smudo beginnt zu singen) „Das Leben ist nicht immer nur Pommes und Disco, das sag ich dir. Manchmal ist das Leben einfach nur eine Flasche Bier. Und auch die Kurzen darf man nicht vergessen. Wenn sie so klein sind, passiert das mal schnell.“ Tolles Lied von Christian Steiffen.
Was darf es denn für ein Bier sein?
Smudo: Holsten knallt am dollsten!
Michi: Wir sind da nicht so. Hier sind so viele Stände von unterschiedlichen Biermarken, Astra, Schöfferhofer, Warsteiner – wir werden alles probieren. Nein, im Ernst, wir sind keine großen Trinker, wir halten uns an die kleinen Underberg. (lacht)
Vor dem Feiern wartet das Konzert auf der Hörnbühne. Letztes Jahr mussten die Zuschauer hier für alle Konzerte Eintritt zahlen, diesmal nur für euer Konzert.
Michi: Richtig so! (lacht)
Smudo: Wir sind über diese lokalen Geschichten nicht informiert. Ich habe gehört, dass der Veranstalter, um die Qualität der Acts und die Sicherheit der Zuschauer zu sichern, das nicht mehr für lau anbieten kann. Letztes Jahr war Scooter hier und es gab die, ja, man könnte es „Schutzgebühr“ von 5 Euro nennen. Es soll einfach machbar sein, dass man einen guten Schnitt zwischen Ticketpreis und Qualität der Bands findet. Ich denke, von Scooter zu uns, das ist schon ein ziemlicher Fortschritt. (lacht) Und 25 Euro plus Vorverkaufsgebühr – wenn man mal überlegt, das ist echt wahnsinnig billig für ein Konzertticket. Ich kann verstehen, dass Leute, die es bisher gewohnt waren, nichts dafür zu zahlen, das nicht gut finden. Aber es ist auch nachvollziehbar, dass es so ist. Darüber sind wir informiert, aber das war ja nicht unsere Idee!
Michi: Die Kieler Woche ist eine gute Sache und da haben auch viele Spaß dran. Aber man hat uns einfach gebucht. Wenn das Geld dafür von Sponsoren käme – es sei denn, es wäre die Adolf-Hitler-Security – wäre das auch ok. Die Kieler Woche ist für uns ein schöner Rahmen, aber die Umstände sind nicht unsere Sache.
Smudo: Genau. Wenn wir ein Angebot bekommen, orientieren wir uns daran, ob es technisch und logistisch machbar ist, ob es uns gefällt und ob es einfach passt. In Kiel sind wir so selten, das letzte Mal auf der Tour 2005. Das war ein guter Grund, zu kommen.
Wie würdet ihr Kiel in drei Worten beschreiben?
Michi: Flach, nordisch, nass.
In zwei Stunden geht es auf die Bühne, habt ihr schon Lampenfieber?
Michi: Bei einem Programm wie heute, das wir schon so lange spielen, hält sich das sehr in Grenzen. Wenn wir ein neues Programm haben, wird es aufregend.
Smudo: Es ist eher eine normale, konzentrierte Aufregung.
Habt ihr ein Ritual, das ihr vorher abhaltet?
Smudo: Ja, ein Liter Kölsch, ex! (lacht)
Michi: Wir stellen uns im Kreis auf, sprechen noch einmal ein paar motivierende Worte und dann geht’s los.
Dann toi, toi, toi!