Ganz Handballdeutschland saß am Mittwoch vor dem Fernsehr, als die beiden Unparteiischen das Spiel THW Kiel gegen den HSV Hamburg anpfiffen. Es war das Spiel auf das sich die Fans der beiden Clubs schon seit Anfang der Saison gefreut hatten, das Spiel der Spiele...
Die Anspannung hätte nicht höher sein können: Die Kieler wollten nach den zwei verlorenen Heimspielen und der verpatzten Meisterschaft, noch einmal zeigen, zu welcher Leistung sie fähig sind. Und auch die Hamburger wollten nichts sehnlicher als ihre Meisterschaft noch mit dem Sieg gegen den Erzrivalen THW Kiel, dem amtierenden Deutschen Meister, zu krönen.
Schon vor Anpfiff war die, seit Monaten ausverkaufte, Sparkassenarena von den Jubelrufen und Fangesängen erfüllt. Beide Mannschaften kamen motiviert und konzentriert ins Spiel. Schon nach wenigen Minuten war klar, hier würde sich keiner irgendetwas schenken. Sowohl bei den Hamburgern als auch bei den Kielern wurde kräftig zugepackt. Das Schiedsrichtergespann Methe/Methe, welches in der Sparkassenarena nicht allzu beliebt ist, versuchte die Agressivität und Hektik mit frühen Zeitstrafen und vielen Siebenmetern in der Anfangsphase zu beruhigen und unter Kontrolle zu bringen. So stand es in der 4 Minute 3:1, wovon lediglich ein Tor aus dem Spiel entstand. Doch weit absetzen konnten sich der THW nicht, verbissen kämpften die Hamburger für jedes Tor, wobei ihnen zu Gute kam, dass gleich zwei Kieler auf die Strafbank mussten. Doch absetzen konnten auch sie sich nicht, was auch an der Disqualifikation des Hamburgers Duvnjak gelegen haben könnte. Die Zebras lagen in der 16. Minute erneut mit zwei Toren in Führung (10:8). Martin Schwalb nahm die Auszeit. Bereits jetzt wurden die Schwarz-Weißen ausgiebig gefeiert. Die Auszeit war gut gewählt, die Hamburger konnten sich wieder sortieren und kratzten nun Tor für Tor an der Kieler Führung. Fünf Minuten später stand es bereits 11:14 für die Gäste, nun zog Alfred Gislason die grüne Karte. Doch was die Hamburger zuvor geleistet hatten, machten die Kieler ihnen jetzt nach. In der 28. Minute waren sie bereits auf ein Tor herangekommen, dann unentschieden und in der letzten Sekunde warf Filip Jicha die 19:18-Führung, mit der die Kieler in die Halbzeit gingen.Christian Zeitz, der bis zu diesem Zeitpunkt noch erfolglos war, startete sofort mit einem Tor in die zweite Halbzeit. Doch bereits in der 36. Minute (21:21). Ab jetzt war es ein stetiges Auf und Ab. In der 41. Minute lagen die Gäste bereits wieder mit zwei Toren vorne. Drei Minuten später zeigte die Hallenanzeige jedoch schon wieder 26:24- Führung für den THW. Das war der entscheidende Wendepunkt, ab jetzt ließen die Zebras den HSV nicht mehr herankommen. Mit einem weltklasse Keeper Thierry Omeyer und den grandios aufgelegten Jicha und Zeitz gewannen die Zebras das Spiel letzlich mit 38:35.
Martin Schwalb (Trainer HSV):Grundsätzlich bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden, wir haben jedoch zu viele Fehler gemacht, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr, dann kann man eben nicht beim THW gewinnen.
Alfred Gislason (Trainer THW): Für uns war es wichtig zu Hause zu gewinnen. Auch wenn es knapp war, so war es auch verdient. Zudem war Omeyer überragend.
THW: (1.-60., 16 Paraden), Palicka (2 Siebenmeter), Sprenger, Narcisse, Ilic, Klein (3), Palmarsson (4), Ahlm (6), Zeitz (7), Jicha (9)