Am heutigen Sonntag um 19 Uhr empfing der THW Kiel den 13-fachen französischen Meister Montpellier AHB zum Champions League-Spiel in der ausverkauften Sparkassenarena. Mit einem sicheren Vorsprung konnten die Kieler in die Halbzeit gehen (14:10), doch in der zweiten Hälfte kämpften sich die Franzosen immer weiter heran, so dass sie das Spiel letztlich mit einem Tor gewannen (23:24).
Gleich zu Beginn der Partie wurde klar, dass es hier um ein Kräftemessen der ganz besonderen Art gehen würde. Auf beiden Seiten wurde in der Abwehr hart angefasst, um jeden Ball wurde gekämpft. Die beiden Unparteiischen verteilten schon früh einige gelbe Karten, um dem Spiel ein wenig Ruhe zu verleihen. Daniel Narcisse präsentierte sich stark und machte gleich zu Anfang ein paar schöne Tore aus dem Rückraum, so stand es nach 10 Minuten 5:3. Doch Montpellier ließ nicht nach. So konnten sie schon kurz darauf den Ausgleich erzielen. Doch den Kielern gelang es, sich immer wieder ein Polster von ein oder zwei Toren zu verschaffen. In der 23 Minute nahm Kiel dann die Auszeit. Alfred Gislason wollte Ruhe in die Mannschaft bringen, denn immer wieder kam es zu Ballverlusten und unkonzentrierten Fehlwürfen. Zwei Minuten später die Auszeit der Gegner, die immer fahriger und hektischer spielten. Doch die erhoffte Wende blieb aus, im Gegenteil – der Franzose Mladen Bojinovic kassierte in der 27. Minute die rote Karte. Der Rest der Mannschaft wirkte ebenfalls neben der Spur. Sie unkonzentriert ab und scheiterten an Thierry Omeyer, der es den Kielern ermöglichte mit einer 14:10-Führung in die Halbzeit zu gehen.
In der zweiten Halbzeit zeigten sich die Gäste entschlossener und Kiel verschenkte seine Chancen. Noch in der 40. Minute konnten die Kieler eine Drei-Tore-Führung verzeichnen (17:14), doch Fehler in der Abwehr und noch mehr Fehler im Angriff führten dazu, dass Montpellier das Ruder in die Hand nahm. So waren die Gäste nur 3 Minuten später auf ein Tor herangekommen (18:17). Kiel nahm die Auszeit (44. Min.), doch was in der ersten Halbzeit noch klappte, schlug nun ins Gegenteil um. Nur eine Minute später gelang es den Franzosen das erste Mal in Führung zu gehen (18:19). Tor um Tor wurde nun umkämpft. Beide Keeper standen grandios und konnten mit vielen Paraden ihrer Mannschaft den Rücken stärken. Nach einem Tempogegenstoß von Filip Jicha gelang es den Kielern in der 59. Minute ein Unentschieden zu erzielen. Doch den Gästen gelang der Treffer und der letzte Versuch der Kieler, noch ein Tor zu werfen, misslang. So gewann Montpellier verdient mit 23:24 das Hinspiel gegen den THW in der Gruppenphase der Champions League.
Stimmen zum Spiel:
Patrice Canayer (Trainer Montpellier AHB): Ich bin zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft, aber es ist noch ein langer Weg bis zum Final 4.
Alfred Gislason (Trainer THW Kiel): Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Leider haben wir die Chance, unsere Führung in der zweiten Halbzeit auszubauen, nicht wahrgenommen. Wir haben einfach unsere Linie verloren. Die Torhüter-Leistung war sehr gut.
Vid Kavticnik (Spieler Montpellier AHB): Wir haben eine gute Abwehr gespielt, aber im Angriff hatten wir Probleme. Außerdem haben wir alle Siebenmeter verworfen und sind häufig an Thierry gescheitert. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben.
Marcus Ahlm (Spieler THW Kiel): Die erste Halbzeit haben wir noch gut gespielt, aber in der zweiten Halbzeit stark nachgelassen. Doch wir müssen jetzt in die Zukunft gucken, Mittwoch haben wir schon unser nächstes Spiel.
Torschützen:
THW Kiel: Filip Jicha (6), Daniel Narcisse (5), Dominik Klein (4), Markus Ahlm (3), Christian Sprenger (2), Kim Andersson, Christian Zeitz, Momir Ilic (1)
Montpellier AHB: William Accambray (8), Dragan Gajic (5), Nikola Karabatic, Vid Kavticnik (3), Maxime Arvin-Berod, Issam Tej (2), Michael Guigou (1)