"Es bringt Spaß in der Sparkassenarena einzulaufen, aber es ist meistens nicht so schön, wieder auszulaufen." Damit brachte MT Melsungen Trainer Michael Roth schmunzelnder Weise die Partie zwischen dem THW Kiel und seiner Mannschaft auf den Punkt. Am Mittwochabend zeigten die Vereine ein hochklassiges Spiel, bei dem die Zebras abermals als verdienter Sieger vom Platz gehen konnten. Damit verzeichnet der Erstplatzierte der Handball-Bundesliga ein Rekordsaisonstart.
Mit 18:0 Punkten führen die Schwarz-Weißen einen neuen internen Rekord in der Geschichte des Vereins ein.
Doch die MT Melsungen machte es den Kielern am 8. Spieltag nicht gerade einfach. Die Kieler gerieten in einen frühen 1:4 Rückstand und konnten Melsungen nur schwer in Griff bekommen. Dank eines überragenden Außen Christian Sprenger konnte in der 9. Minute der Ausgleich verzeichnet werden. Doch Melsungen blieb in der Leistung konstant und zeigte eine hervorragende taktische Aufstellungen, die es den torwütigen Kielern im Angriff sehr schwer machte. Das Unbehagen der Kieler machte sich spätestens in der 14. Minute deutlich, als Aron Palmarrson erst einen Lattentreffer erzielte und kurz darauf gelb wegen lautstarken Beschwerden kassierte, nachdem das Schiedsrichtergepsann Schulze/Tönnies einen vermeintlichen Treffer nicht geben wollten. Laute Buhrufe machten sich in der Halle breit, die Emotionen kochten. Die erste Halbzeit lief wahrlich nicht rund und vermehrte Fehlwürfe (11 in den ersten 30 Minuten) und technische Fehler traten auf. Wieder einmal war es Christian Sprenger, der zeitgleich mit dem Halbzeitpfiff den Ausgleich zum 14:14 machte.
Bis zur 45. Minute hielt die MT Melsungen das Spiel offen, doch wie so oft zeigte sich die hochkarätige Klasse des THW Kiels. Mit Unterstützung der vollen Sparkassenarena und einem großartigen Thierry Omeyer im Rücken legten sich die Zebras in den letzten 15 Minuten des Spiels ein akzeptables Polster an, welches Melsungen nicht mehr aufholen konnte. Mit einem Endstand von 28:23 steht der THW Kiel auch weiterhin unangefochten an der Tabellenspitze. Sehr überrascht zeigte sich Trainer Alfred Gislason nach der Partie, als er von dem Unentschieden (28:28) zwischen Gummersbach und Mit-Titelfavorit und THW-Verfolger Berlin hörte. Ein kleines Lächeln konnte sich der Isländer nicht verkneifen.
Stimmen nach dem Spiel:
Alfred Gislason (Trainer THW Kiel): "Das war heute ein schweres Spiel für uns. Glückwunsch an Melsungen, es bringt Spaß der Mannschaft beim Spielen zuzusehen. Wir waren von vornherein vorgewarnt und haben unseren Gegner nicht unterschätzt. Mit 11 Fehlwürfen in der ersten Halbzeit bin ich natürlich nicht zufrieden. Melsungen hat durchdacht und überlegt gespielt und unsere Fehler bestraft. Doch in der zweiten Halbzeit konnten wir zulegen und wir haben letztendlich verdient gewonnen."
Michael Roth (Trainer MT Melsungen): "Meine Mannschaft hat heute ein gutes Spiel abgeliefert. Wir haben den THW bis zur 45. Minute hart gefordert und wir haben ein nahezu perfektes Spiel gezeigt. Zwei, drei Kleinigkeiten haben dann letztendlich das Spiel entschieden. Wenn die Halle tobt und Thierry seine Weltklasse unter Beweis stellt, dann geriet man in Rückstand. Für unsere Verhältnisse haben wir ein gutes Spiel abgeliefert, bis zur letzten Sekunde gekämpft und unseren Run verlängert.
Am kommenden Dienstag trifft der THW Kiel in der Sparkassenarena im DHB Pokal auf den SC Magdeburg. Damit hat der THW seit über zwei Jahren wieder ein Heimspiel im Pokal. Anwurfzeit ist um 20:15. Wer sich die interessante Partie nicht entgehen lassen möchte, der hat noch Chancen auf Karten. 6500 stehen noch zum Verkauf zur Verfügung.