Das moderne Leben wäre ohne Dropbox, iCloud oder all die anderen Cloud-Anbieter kaum vorstellbar. Einen faden Beigeschmack haben diese Lösungen jedoch, wenn es um wirklich private Daten geht. Das Kieler Start-up Flowy Apps will mit der „REDS.box“, einer Cloud-Lösung für zuhause oder fürs Büro, höchste Datenschutzansprüche erfüllen.
Es ist beinahe egal, welchem Cloud-Anbieter man sich anvertraut – praktisch nie bleibt man in voller Kontrolle über die Daten, die man auf die Server von Dropbox und Co. lädt. Natürlich gibt es auch eine ganze Reihe alternativer Anbieter mit besseren Datenschutzbedingungen. Diese sind jedoch deutlich teurer oder werden von so wenigen Menschen genutzt, dass man selbst auch nicht glücklich mit der jeweiligen Lösung wird. Abhilfe schaffen möchte das Kieler Start-up-Unternehmen Flowy Apps mit der REDS.box, für deren finale Umsetzung sich das Team nun auf die Suche nach Investoren begeben hat.
Mit der REDS.box betritt Flowy Apps einen praktisch noch unbeschrittenen Pfad. Die Cloud bleibt nicht länger ein undefiniertes Etwas, sondern kommt in Form eines Mini-Computers daher. Dieser ist schick genug, um ihn auf dem Schreibtisch oder in einem Regal im Wohnzimmer zu platzieren. Außerdem werden Daten und Applikationen strikt getrennt. Während die Apps in der „öffentlichen“ Cloud laufen können, findet die Verarbeitung und Speicherung der Daten immer auf der REDS.box selbst statt. Der Datentransfer wird dabei stets und ausnahmslos Ende-zu-Ende verschlüsselt.
Die Installation der REDS.box gestaltet sich spielend einfach: Man verbindet sie mit dem eigenen Netzwerk, steckt dann den Stromstecker ein. Anschließend tippt man die auf die Box gedruckte Adresse in seinen Webbrowser ein und vergibt einen Benutzernamen und ein Passwort – fertig! Viel mit der Box anfangen kann man so aber noch nicht. Denn dafür benötigt man Apps, die für die Verwendung mit einer REDS.box geschrieben wurden. Eine ganze Handvoll Apps – wie eine Notizen-App oder eine Adressbuch-Lösung – will Flowy Apps zum Start oder kurz nach Release der REDS.box zur Verfügung stellen.
Flowy Apps wurde von den Kieler Geschwistern Annika Schulz und Torben Haase gegründet. Die Idee, die als Basis für die REDS.box dient, entstand 2012 im Rahmen von Torbens Thesis für sein Studium der Medieninformatik. „Wir sind davon überzeugt, dass Datenschutz und Privatsphäre in der digitalen Welt unerlässlich sind. Wir brauchen Lösungen, die von jedem genutzt werden können, nicht nur von Technikexperten“, erklären die beiden. Datenschutz sei nicht nur eine Frage der Privatsphäre, auch eine Frage der Freiheit. Torben ist vor allem für die technische Entwicklung und das Webdesign der REDS.box verantwortlich, Annika kümmert sich vorwiegend um die kaufmännische Seite des Unternehmens. Bereits 2012 konnte sich Flowy Apps den 1. Platz im „Schleswig-Holstein Ideenwettbewerb“ sichern, 2014 folgte ein Ehrenpreis für IT-Sicherheit der Integrata-Stiftung.