In der Astor Bar bietet Inhaber Phillip Briceño regelmäßig Cocktail-Kurse an. Die Redaktion der KIELerleben nahm an einem solchen Workshop teil – und erlebte abwechslungsreiche Stunden
Die Vorfreude war groß, als wir – die Redaktion der KIELerleben – erfuhren, dass wir an einem zweistündigen Cocktail-Workshop in der Astor Bar teilnehmen dürfen. Und das auch noch am Freitagabend – einen besseren Start ins Wochenende gibt es wohl kaum. Als wir dann im Dachgeschoss des Astor Hotels ankommen, fällt uns natürlich zuerst der einzigartige Ausblick auf die erleuchtete Landeshauptstadt auf. Generell stehen die Räumlichkeiten, in denen auch die stilvolle Einrichtung zur gelebten Barkultur beiträgt, im obersten Stockwerk für Superlativen. Denn der im Jahre 1960 eröffnete Anlaufpunkt für echte Genießer ist nicht nur die älteste, sondern auch die höchste Bar der Stadt.
Am Tresen erwartet uns schon Inhaber Phillip Briceño, der die notwendigen Vorbereitungen für den Kurs bereits getroffen hat. So verwundert es kaum, dass wir umgehend ein Begrüßungsgetränk gereicht bekommen, nachdem wir auf den Barhockern Platz genommen haben. Mit dem Old Cuban – einem klassischen Champagnercocktail mit Rum, Limettensaft, Rohrzuckersirup, frischer Minze und einem Spritzer Angosturabitter – gibt Phillip indirekt auch gleich etwas über sich selbst Preis. „Ich lasse meine Wurzeln immer wieder in meine Drinks einfließen, indem ich zum Beispiel bei Wettbewerben regelmäßig Zutaten aus Südamerika verwende“, verrät der gebürtige Kieler, dessen Vater aus Venezuela stammt.
Schnell wird deutlich, dass der 33-Jährige weiß, was er tut. Kein Wunder, darf sich unser Gastgeber doch seit 2014 offiziell IBA Barmeister nennen. Doch auch die Tatsache, dass Phillip über die Erfahrung aus rund 15 Jahren in der Gastronomie verfügt, trägt dazu bei, dass er von nun an völlig gelassen und entspannt unsere Fragen aus dem Stehgreif beantwortet. Schnell entwickelt sich eine angenehme Mischung aus Unterricht, Tasting und selbstständigem Mixen, bei dem wir nicht nur zahlreiche Hintergrundinfos zur Herstellung, Geschichte und Eigenschaft der über 200 vorrätigen Spirituosen erhalten, sondern diese im Anschluss auch oft direkt kosten dürfen, um uns einen eigenen Eindruck zu verschaffen. Dass Phillip zudem die kurz zuvor gegebenen Tipps, Tricks und Kniffe rund um die Herstellung der Cocktails nur wenige Augenblicke später vor unseren Augen in die Tat umsetzt, macht es zu einer perfekten Kombination aus Theorie und Praxis. So erfahren wir beispielsweise anhand eines Old Fashioned, wie man als Laie auch ohne geschulte Geschmacksnerven dank der Sinnesorgane Auge, Nase und Mund Qualitätsunterschiede wahrnimmt, wie das perfekte Mischverhältnis eines Mojito oder Mai Tai ist, wie die verschiedenen Arbeitsgeräte eines Barkeepers heißen und welche Rolle gutes Eis bei der Herstellung eines Getränkes spielt. Zwischendurch dürfen wir auch selbst mit einem Shaker Cocktails mixen.
Während wir uns quer durch das Sortiment der Astor Bar probieren, merken wir gar nicht, wie die Zeit verfliegt. Als wir nach knapp zwei Stunden das Zertifikat erhalten, am Cocktailtraining für die besten Drinks zuhause erfolgreich teilgenommen zu haben, sind wir uns einig, dass dies nicht der letzte Kurs gewesen sein ist, den wir hier oben über den Dächern Kiels absolviert haben. Denn zum Glück bietet Phillip auch vierstündige Kurse an, bei denen wir beim nächsten Mal unser gewonnenes Wissen zusätzlich erweitern können.
Astor Bar
Holstenplatz 1–2, Kiel
Tel.: (0431) 90 88 69 39
www.astor.bar
Kurse und Tastings
Regelmäßig bietet Inhaber Phillip Briceño in der Astor Bar Sonderveranstaltungen an. In diesem Jahr sind neben verschiedenen Tastings auch zwei- und vierstündige Kurse geplant. Die kürzere Variante des Cocktailtrainings eignet sich zum Beispiel für Junggesellenabschiede oder Betriebsfeiern, während der vierstündige Kurs sich vor allem an diejenigen richtet, die ihr Wissen rund um das Thema Barkultur verfeinern wollen. Generell geht der ausgebildete Barmeister stets auf die Gruppendynamik und die individuellen Vorlieben ein, sodass jeder Teilnehmer garantiert auf seine Kosten kommt.