Schon eine ganze Weile mischen die Jungs von GRELL die Musikszene im beschaulichen Neumünster auf. Der rockige Sound der Band begeistert aber schon lange nicht mehr nur die Fans in der Schwalestadt, sondern zieht nach einigen erfolgreich bestrittenen Contests weitere Kreise. Kein Wunder, denn die fünf Newcomer machen Musik für die großen Bühnen – wie auch ihre neue Single „FLUTLICHT“ beweist.
Lässiger hätte die Band GRELL den Pre-Release ihrer neuesten Single kaum feiern können: Geladen wurde in den ersten Kieler Gentlemen’s Club. Unauffällig gelegen im Nebengebäude einer Tankstelle, überrascht innen eine Atmosphäre, die an einen gediegenen Musikclub erinnert. Familie, Freund*innen und Unterstützer*innen haben sich an diesem Donnerstagabend Ende April hier versammelt – die Stimmung ist euphorisch, der Empfang allseits liebevoll. Ein großes Buffet erwartet die rund 80 Gäste, zwei Tage stand die Freundin des Sängers in der Küche und hat zig feine Köstlichkeiten kreiert – alles vegan. „Was anderes kriegt ihr bei uns auch nicht“, erzählen die Jungs später bei der Begrüßung.
Band mit Message
Schon da merkt man: Die fünf Neumünsteraner sind keine kleine Garagenband, die sich in der Freizeit zum Rumdaddeln trifft. Der Zusammenarbeit von Sänger Fabian Köster, Schlagzeuger Arne Schmidt, Bassist Yannik Mitzloff und den Gitarristen Maxi Reinhold und David Bergner liegt ein Konzept, ein Lifestyle, ein echter Anspruch zugrunde – sie wollen mit ihrer Musik eine Message vermitteln. Das hat auch ihr Producer Mark Smith gemerkt, als er GRELL 2022 das erste Mal auf der Bühne sah: „Ich hab’ direkt gesehen, dass das Jungs mit großem Potenzial sind, ich war total begeistert.“
Mark Smith – selbst leidenschaftlicher Musiker – ist ein erfolgreicher, international arbeitender Produzent, Coach und Songwriter und macht sich gerade hier in Schleswig-Holstein besonders für den Musiknachwuchs stark. Zahlreiche Musiker*innen wie etwa Singer-Songwriter Johannes Oerding unterstützte er maßgeblich auf ihrem Weg zum Erfolg. Als Juror beim norddeutschen Bandcontest „Baltic Band Battle“ in Damp durfte er 2022 den Sieg der damals erst frisch gegründeten Band GRELL verkünden – eine intensive Zusammenarbeit fand hier ihren Anfang.
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Der Weg ging weiter steil bergauf. Es folgte der Sieg beim Landesvorentscheid des bundesweiten Contests „Local Heroes“ auf der Kieler Woche. Nur wenig später standen GRELL auf der Bühne des Emergenza-Festivals im bayrischen Taubertal und sicherten sich dort den zweiten Platz beim Emergenza-Weltfinale – einem renommierten Contest für Newcomer aus aller Welt. Dann der krönende Abschluss des Jahres: Auch im großen „Local Heroes“-Bundesfinale konnte sich die Band durchsetzen und sahnte im Dezember 2023 den begehrten „Upcoming Artists“-Preis ab.
Wunsch nach mehr
„Wo seht ihr euch in einem Jahr?“, steht auf einem Bierdeckel geschrieben, ein kleines Fragespiel mit dem Publikum an diesem kurzweiligen Pre-Release-Abend. „Ganz klar auf dem Hurricane!“, sagt Lead-Sänger Fabian Köster. Der 20-Jährige und seine Bandmitglieder sind leidenschaftlich ambitioniert und allesamt Musiker durch und durch. „Als ich gesehen habe, was für Texte Fabian schon mit 15, 16 Jahren geschrieben hat … Unglaublich“, erzählt Mark Smith, als er das Ausnahmetalent des jungen Mannes beschreibt.
Und so ist es nur logisch, dass die Band in den vergangenen Monaten eine Menge Zeit im Studio verbracht hat. Gemeinsam mit ihrem Produzenten haben die fünf diverse Songs eingespielt. Die dritte Auskopplung der aufwendigen Studioproduktion wird an diesem Abend erstmals vorgestellt. Bevor es aber so weit ist, wird gemeinsam in noch gar nicht so alten Erinnerungen geschwelgt. Bassist Yannik wirft per Beamer Videos an die Wand, die Snippets von Proben, Konzerten und aus dem Studio zeigen. Die Bandmitglieder, Familie, Freund*innen – alle schmunzeln, kichern und lachen. Auch für jene, die die Band noch nicht persönlich kennen, wird klar: Diese fünf jungen Männer verbindet eine ganz besondere Geschichte.
Mitreißend leidenschaftlich
Musikalisch wird es, als alle gemeinsam die im Studio produzierten Songs hören. Die Band spielt mal nicht selbst, sondern hört zu – und tanzt ausgelassen zu ihrer eigenen Musik. Die Euphorie, der Stolz, den die jungen Männer ausstrahlen, geht ins Herz. „Die Texte kommen manchmal einfach so aus mir raus“, sagt Fabian, als der Bierdeckel fragt, woher sie die Inspiration für ihre Songs nehmen. Mark Smith ergänzt: „Ganz klar sind da richtig echte Gefühle, die erst zu Text und dann zu Musik werden. Da ist keine Melodie, die gefüllt werden muss, sondern Wut, Liebe, Traurigkeit, die raus will.“
Zwischendrin performen die jungen Männer Live-Sets, auf der Bühne an ihren Instrumenten sind sie zu Hause und reißen mit ihrer Show alle mit. Es wird mitgesungen, getanzt und gemosht – von jung bis alt sind hier alle eingefleischte Fans. Zwar rechnen GRELL ihren Stil dem Alternative Rock zu, aber auch andere Genre lassen sich erkennen: Eingängige Rap-Parts, roughe Metal-Sounds und punkige Passagen zeigen die Vielfalt, die die Band in all ihren Facetten lebt. Was besonders dann noch mal unterstrichen wird, als Fabian sich ans E-Piano setzt und einen der noch unveröffentlichten Songs in melancholisch rührender Weise vorträgt.
Grell wie das Flutlicht
Der große Titel des Abends ist dann FLUTLICHT – die Studioaufnahme des markigen Songs haut kräftig zu und geht ins Ohr. In 2:33 Minuten erzählen sie mit toughen Vocals und hartem Sound von der Geschichte hinter GRELL, von ihrer verbindenden Leidenschaft, davon, dass sie mit ihrem Crossover in keine Schublade passen (wollen). Mit FLUTLICHT ist der Band ein Song gelungen, der in kleinen, verrauchten Clubs sicher genauso einschlägt wie auf einem Open-Air mit Platz für einen gepflegten Mosh-Pit. Der Song hat das Zeug zum Ohrwurm – und macht Vorfreude darauf, wie die Geschichte dieser großartigen Band weitergeht. „Nichts als Liebe“ für diesen Abend!