Ein echtes Erfolgsformat in der deutschen TV-Landschaft: „Das perfekte Dinner“ läuft montags bis freitags täglich um 19 Uhr, die mittlerweile 1000. Folge wurde in der vergangenen Woche gezeigt. Ab Montag wird die neue Kieler Runde ausgestrahlt.
KIELerLEBEN-Redakteurin Natalie Baumgärtner sprach vorab mit der 27-jährigen Carina, die das erste Dinner der kommenden Woche bestreiten wird.
KIELerLEBEN.de: Wie bist du dazu gekommen, bei „Das perfekte Dinner“ mitzumachen?
Carina: Einige Wochen vor Drehbeginn hat mich eine Mitarbeiterin der Granada TV Produktion über die Internetplattform „XING“ angeschrieben und gefragt, ob ich nicht Lust hätte, mitzumachen. Ich hab spontan zugesagt und hatte einige Tage später bereits ein Casting in meiner Wohnung. So wurde im Vorwege geguckt, ob sowohl ich als Person, als auch unsere WG für das Format geeignet sind.
Warum hast du mitgemacht? Diese Frage wurde mir schon mehrfach gestellt. Da ich vor laufender Kamera „aus Versehen“ gesagt habe „weil ich eine Rampensau bin“, bin ich auch konsequent dabei geblieben, als die Frage erneut aufkam.
Ganz ehrlich: Kannst du kochen?
Sagen wir es mal so, ich koche gerne und viel. Am liebsten natürlich in Gesellschaft. Und bis dato hat sich auch noch keiner über meine Kochkünste beschwert.
Du bist eine bekannte Bloggerin. Was machst du hauptberuflich?
Primär bin ich Studentin. Derzeit studiere ich im 6. Semester an der Fachhochschule Kiel BWL mit Schwerpunkt Marketing. Da ich mir mein Studium selbst finanzieren muss, arbeite ich nebenbei als Promoterin, wissenschaftliche Hilfskraft an meiner Hochschule und in der Werbeagentur „Die Seebären“. Durch den Job bei den Seebären und meiner Affinität zum Internet bin ich dann auch zum Bloggen gekommen. Ich würde nicht sagen, dass ich eine bekannte Bloggerin bin, dennoch gibt es einige Leute, sogar deutschlandweit, die meine Artikel lesen und mir positives Feedback geben. Möglicherweise liegt es daran, dass ich in manch Artikel Geschichten aus meiner Vergangenheit aufarbeite. Aber auch aktuelle, kleine Kurzgeschichten, die ich mit viel Humor und Zynismus versehe, werden gerne gelesen. Meine Geschichten sind authentisch und jeder kann sich irgendwo darin wiederfinden.
Die Entscheidung zur Menüauswahl: Hast du die selbst getroffen?
Ich habe im Vorwege drei Menüs zur Auswahl eingeschickt. Diese habe ich selbst beziehungsweise aus Kochbüchern zusammengestellt. Die Redaktion hat sich dann einzelne Gänge davon ausgesucht. Auswahlkriterium hierbei ist der Schwierigkeitsgrad und die Häufigkeit, wie oft ein Gang so oder so ähnlich schon einmal beim perfekten Dinner gekocht wurde. Was selten oder noch nie gekocht wurde, schafft es auf die Menükarte.
Was hast du gekocht?
Zur Vorspeise gab es einen Ruccola Salat mit Parmaschinken und Büffelmozzarella. Garniert war das Ganze mit einer frischen Feige, die mit Ziegenkäse überbacken war. Zum Schluss ein Topping aus gerösteten Pinienkernen und Orangenblütenhonig. Als Hauptgang habe ich Schellfisch und Miesmuscheln an Reis serviert, und als Nachspeise gab es Birne im Schlafrock. Die Birne wird hierbei ausgehöhlt, mit Kuvertüre, Mandeln, Orange und Vanille gefüllt und in Blätterteig gebacken. Zu dem heißen Gebäck gab es Vanilleeis.
Was wusstest du im Vorfeld über die anderen Kandidaten?
Ich wusste rein gar nichts über die Kandidaten. Ich wusste lediglich, dass ich vier Gäste erwarten würde. Ich wusste weder, wie viele Männer oder Frauen noch wie alt sie sind oder was für Charaktere es sind. Es ist total aufregend und beklemmend zugleich, wenn die Kamera läuft, vier fremde Menschen vor der Tür stehen, die man zum ersten Mal sieht und das irgendwie galant, charmant lösen muss. Die Gastgeber der nachfolgenden Tage hatten es da schon einfacher – man kannte sich ja bereits.
Einkaufscheck: Wo hast du eingekauft?
Ich habe im CITTI-Markt im Vorwege einige Erledigungen gemacht. Am Drehtag wurde ich mit dem Kamerateam bei Schlemmermarkt Freund begleitet, um pro Gang abschließend noch einige Kleinigkeiten zu besorgen.
Muss man den Abend selbst finanzieren oder bezahlt Vox die Unkosten?
Glücklicherweise muss man den Abend nicht selbst finanzieren. Sonst hätte ich auch gar nicht mitmachen können, da doch schon einiges an Kosten zusammenkommt. Vox stellt ein bestimmtes Budget zur Verfügung, über das frei verfügt werden kann.
Wie waren die anderen Teilnehmer? Hast du noch weiterhin Kontakt mit ihnen?
Wir waren eine tolle, junge Kombo. Wir hatten unglaublich viel Spaß und sind im laufe der Woche zusammengewachsen. Haben unsere Insider und Running Gags gehabt und diese auch zu Tage gebracht. Wir haben uns gegenseitig durch den Kakao gezogen und dennoch wusste jeder, dass es nicht böse gemeint ist. Der Zuschauer sieht nur 50 Minuten pro Tag. Aber im Schnitt haben wir circa 8 Stunden pro Tag gedreht und zusammen verbracht, der Gastgeber dreht sogar bis zu 16 Stunden am Tag. Die meiste Zeit besteht aus Drehpausen oder Interviews, in denen man Zeit hat, Spaß zu haben und sich kennenzulernen.
Wie verbringst du den Tag, an dem die Sendung ausgestrahlt wird? Wird es eine große Party?
Ich werde den Tag beziehungsweise den Abend im kleinen Kreis bei Freunden verbringen, unter anderem auch mit meiner Freundin Yvonne, die mir während der Dreharbeiten beim Einkaufen und bei den Vorbereitungen geholfen hat und während der ganzen Woche mitgefiebert hat.
Was waren die besonderen Momente: das Leckerste, das Ekligste, die witzigste Situation, der schrägste Spruch?
Es gab viele besondere Momente. Die ganze Woche war besonders. Das reale Leben läuft an einem vorbei. Man befindet sich in einer Luftblase, begleitet von Kameras. In kürzester Zeit wird man Mikro-Paranoid. Denn selbst in den Drehpausen ist man am Sender und muss „aufpassen“, was man sagt. Wenn einer der Kandidaten den Spruch loslässt „Wie ich das Essen fand? – Zum Scheißen reichts“, kann es schon einmal vorkommen, dass es im Interview aufgegriffen wird, auch wenn die Kameras nicht laufen. So sitzt man abends zu Hause, erzählt seinen Mitbewohnern von dem Tag und guckt plötzlich panisch an sich runter, ob der Sender aus ist. Obwohl man gar kein Mikro mehr trägt. Witzig war es auch immer, wenn es hieß „Bandwechsel“. Dann fing man an, Blödsinn zu erzählen oder Sprüche abzulassen, nicht in dem Wissen, dass das Band durchaus läuft. Es gab sehr viele witzige Momente in den Interviews, in denen unglaublich viel gelacht wurde, weil einen der Interviewpartner reingeritten hat oder die Fragen der Interviewer so konzipiert waren, dass man teilweise sprachlos war.
Wie viele Leute sind beim Fernsehteam dabei? Wie sind sie so?
Insgesamt besteht das Team aus 11 Leuten. Vormittags, sprich im Interview, wenn die Menükarte ausgerollt wird, sind es vier und abends sind es sieben Personen, die um den Tisch herumstehen. Das Team war großartig. In den Drehpausen haben sie mit uns am Tisch gesessen, in der Küche das Essen probiert und die Zeit mit uns gemeinsam verbracht und Spaß gehabt. Es war jeden Abend wie eine kleine Party unter Freunden.
Was wird vorgegeben, was entscheidet man selbst?
Es wird nichts vorgegeben, alles wird selbst entschieden. Allerdings kann man nicht sagen: „Auf diese Frage antworte ich nicht“. Es muss zu jeder Frage in den Interviews auch Stellung bezogen werden, ob es einem passt oder nicht und ob es einen in ein ungewolltes Licht rückt oder nicht.
Was hast du für dich aus dieser Woche mitgenommen?
Eine großartige Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Bis jetzt. Mal gucken, wie ich die Sache sehe, wenn die Sendung ausgestrahlt wird. Denn auch die Kandidaten werden – wie auch der Zuschauer – erst am Abend der Ausstrahlung erfahren, wie das Ergebnis aussieht und wie jeder einzelne Kandidat dargestellt wird.
Würdest du eine Teilnahme weiterempfehlen? Wenn ja, wem?
Ich kann jedem empfehlen, beim perfekten Dinner mitzumachen, der kommunikativ ist, Spaß daran hat, neue Menschen kennenzulernen, keine Scheu vor der Kamera hat und eine ausgeprägte Selbstironie besitzt. Denn die Bitte „Schneid das raus“ stößt auf taube Ohren. Zudem muss man sich viel Zeit, wenn nicht sogar Urlaub nehmen, da die Dreharbeiten sehr anstrengend sind und der Druck unter dem man steht, nicht zu verachten ist.