Am 6. Oktober macht Kölner Musiker Jules Ahoi während seiner Tour in der Kieler Pumpe Halt. Wieso die Landeshauptstadt ihn inspiriert und wie seine Alben entstehen, erfahrt ihr in diesem Interview.
KIELerleben: Hey Jules, danke, dass du dir Zeit nimmst! Stell dich doch kurz mal vor.
Hi, ich bin Jules, Songwriter aus Köln und mit meiner neuen Platte auf Tour! Ich komme ja im Oktober nach Kiel und freue mich schon mega. Ich hab mal hier gewohnt und fühl mich immer noch sehr verbunden mit Kiel. Ich denke gern an diese Zeit zurück.
Man könnte sagen, du lebst deinen Traum – was rätst du allen Träumer:innen da draußen, die auch danach streben?
(Jules lacht) Von außen hat man immer so eine romantische Vorstellung, viel Zeit im Studio ist es aber auch. Glück gehört dazu – Ich würde sagen, es sind 90 Prozent harte Arbeit und 10 Prozent Glück. Ich kann anderen Musikern nur raten: Wenn ihr was wirklich wollt, wagt es!
Was hat dich nach Kiel getrieben?
Hergetrieben hat mich der Zivildienst. Diesen habe ich im Altersheim absolviert. Ich gehörte noch zu denen, die ihren Zivildienst leisten mussten, wobei das Jahr mir sehr viel gegeben hat. Weil es so schön in Kiel war, bin ich noch ein weiteres Jahr geblieben. Kiel hat mich immer zum Reisen inspiriert. Seit meiner Zeit in Kiel hatte ich das Gefühl, ich müsste in die Welt!
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Deeptalk in Kiel
Was sind deine Erfahrungen mit der Landeshauptstadt?
Ich finde, die Kieler sind sehr weltoffen. Die Nähe zum Wasser macht was mit den Leuten, einfach die Gedanken mal schweifen lassen. Ich hab hier richtig guten Deeptalk geführt, es macht mich immer glücklich, wenn es nicht so oberflächlich ist.
Wäre Kiel nicht auch eine potenzielle Heimatstadt, wegen der Nähe zum Meer und dem Surfen?
Ja! Kurzzeitig war es ja schon meine Heimat – die Zeit in Kiel hat mich sehr geprägt. Ich bin auch super gern in Köln, meiner jetzigen Heimat, das ist einfach ein lustiges Volk. Ob ich da für immer bleiben will, weiß ich noch nicht. Mich zieht es immer zum Meer. Bei potenziellen Wohnorten steht Kiel auf jeden Fall ganz weit oben auf der Liste.
Was magst du an Kiel am meisten?
Ich denke gerade an die Straße, in der ich gewohnt habe: Sonntagmorgens, wenn die Stadt ganz ruhig ist, ich das Fenster aufgemacht habe und die Fähre hören konnte. Das war was ganz Besonderes. Die Förde vermisse ich schon in Köln.
Mein Kopf, der Schwamm
Kiel überzeugt ja nun durch seine Lage am Meer. Wagst du dich während deines Aufenthaltes in der Landeshauptstadt in die Fluten?
Als ich in Kiel gewohnt habe, war ich in der Ostsee nicht surfen. Den Sport habe ich erst hinterher in Dänemark für mich entdeckt – wozu Kiel mich allerdings inspiriert hat!
Was inspiriert dich am meisten?
Ich würde sagen, Gespräche mit Menschen. Ich habe immer das Bild von einem Schwamm im Kopf: Ich sauge alles auf, die Zeit spült immer mehr Geschichten und Gefühle rein – auch in meine Alben, bis nichts mehr reinpasst und dann drücke ich mich mit meiner Musik aus. Es sind wirklich die random Begegnungen – kleine Momente, die man nur sieht, wenn man offen dafür ist und aufmerksam durchs Leben geht.
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Dein Lieblingsplatz in Kiel?
Ich war viel am Falckensteiner Strand, so schön dort! Aber auch in Düsternbrook im Wald war ich sehr gern. Als ich auf der Kieler Woche gespielt habe, haben wir danach an der Förde rumgehangen, mit 'nem Bier und einem Sonnenaufgang. Das war ein richtiger Kiel-Moment.
Musik als Ventil
Wodurch hast du angefangen, Musik zu machen?
Es gab nicht den einen Moment, ich hab irgendwie immer und ständig Musik gemacht, seit ich ein Kind war. Ich hatte das Glück, dass meine Eltern mich da immer gefordert haben. Mir ist aber auch sehr bewusst, dass es ein so großes Privileg ist, davon träumen zu können, Musiker zu werden und jetzt zu sein.
Was ist für dich am Musik machen das Schönste?
Gute Frage, das Musikmachen an sich wahrscheinlich. Das gehört so sehr zu meiner Persönlichkeit und ist die Form meines Ausdrucks. Mein neues Album hat den Fokus sehr auf den Text, der aus Gedichten durch eigene Erfahrungen entstanden ist und hinterher vertont wurde. Ich verarbeite dadurch Dinge, Musik ist mein Ventil.
Wenn du nur eine Sache mit deiner Musik an die Zuhörer:innen weitergeben könntest, was wäre es?
Hört auf euer Herz. Ich finde, wenn ihr auf euer Herz hört und eurer Intuition folgt, könnt ihr nichts bereuen.
Ticketinfos
Wer noch mehr von Jules Ahoi live hören und sehen will, darf sein Konzert am Donnerstag, dem 6. Oktober in der Pumpe in Kiel um 20 Uhr nicht verpassen! Der Einlass ist um 19 Uhr, Tickets gibts auf www.eventim.de.
Bereits gekaufte Tickets zum ursprünglichen Termin am 11. Januar 2021 behalten ihre Gültigkeit.
Das Interview führte Jill Benck