Jungen Künstlern eine Bühne geben – das ist der selbsterklärte Auftrag der Jungen Bühne Kiel, die mit ihren 13 Jahren gar nicht mehr allzu jung und mittlerweile eine feste Größe auf der Kieler Woche ist. Projektkoordinator Christian Klengel und die langjährige Moderatorin Alina Baeskow erzählen vom Spirit der Jungen Bühne und was in diesem Jahr alles besonders ist
„Mittlerweile gehöre ich auch schon zum alten Eisen“, lacht Alina, die mit ihren 24 Jahren schon mindestens zum neunten Mal moderiert – so genau weiß sie es gar nicht mehr. 2007 wurde sie als Besucherin vor Ort angesprochen, ob sie nicht Lust hätte, mitzumachen. Und das hatte sie: Seitdem moderiert sie die Veranstaltung, kümmert sich Backstage um die Künstler und engagiert sich bei den Vorbereitungen. Christian hingegen ist „erst“ seit drei Jahren dabei, und seit einem Jahr Projektkoordinator. Der 35-Jährige ist nach Junge-Bühne-Maßstäben zwar nicht mehr „jung“ (die magische Grenze liegt bei 27), dafür aber wie geschaffen für den Job: er ist gelernter Veranstaltungstechniker und Sozialpädagoge, ist in der Kinder- und Jugendarbeit tätig und kümmert sich während der Veranstaltung um den Ton.
Seit der Gründung der Jungen Bühne 2005 hat sich viel getan: Aus der anfänglich sehr kleinen Bühne ist ein professioneller Veranstaltungsort inklusive Café geworden, seit 2012 sogar mit mobilem Aufnahmestudio von InSound, dem sogenannten Bandcamp. Auch das Voting-System hat sich seit Beginn kontinuierlich weiterentwickelt. Nachdem anfänglich noch live mit Zetteln abgestimmt wurde, findet die Abstimmung nun vor allem im Internet statt: die 24 Bands, die auf der Jungen Bühne spielen dürfen, werden zu 60 Prozent von Online-Stimmen und zu 40 Prozent von einer Fachjury bestimmt. „In den letzten Jahren gab es auch gar nicht mehr so viele Beschwerden“, berichten beide. Fest steht, dass die Bühne damals wie heute von den Ehrenamtlichen lebt, da sind sich Christian und Alina einig.
Mittlerweile engagieren sich über 100 Helfer, um das bunte Programm auf die Beine zu stellen. Denn auf der Jungen Bühne treten nicht nur Bands auf, sondern auch verschiedene Tanzgruppen und Chöre. Eine der beliebtesten Veranstaltungen ist beispielsweise der Poetry-Slam, der dieses Jahr am Dienstag der KiWo stattfindet. Außerdem wird es wieder den Krach-Mach-Tach geben, die größte inklusive Veranstaltung für Menschen mit Behinderungen auf der Kieler Woche. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr wird der erstmals stattfindende DJ-Tag in Kooperation mit der Villa sein: Hier wird es zuerst einen DJ-Workshop geben und anschließend wird aufgelegt. Auf diesen Tag freut sich Christian am meisten: „Erstens bin ich gespannt, wie die Veranstaltung angenommen wird und zweitens freue ich mich, dass ich mich als Tontechniker da einmal etwas entspannen kann.“