Ihre neue Single „Alte Liebe rostet nie” erscheint zwar erst im Oktober, doch schon am 3. März kommt Kerstin Ott in die Wunderino Arena nach Kiel! Mit uns sprach die Sängerin über besondere Begegnungen und einen kultigen Ort in Kiel, den ihr alle kennt!
Kerstin Ott schaut auf eine außergewöhnliche Karriere zurück, die jetzt mit ihrer Best Ott-Tournee gekrönt wird. „Die immer lacht” katapultierte sie aus dem kleinen Heide in Schleswig-Holstein an die Spitze der Charts. Mit ihrer ganz eigenen Mischung aus Pop, Dance, Folk und Schlager bringt sie alle Hits seit ihrem Durchbruch auf die Bühne in der Wunderino Arena. Mit alten Ohrwürmern und neuen Partyhits erzählt Kerstin Ott aufrichtige Geschichten zum Mitsingen, ermutigt, immer wieder aufzustehen und verleitet ihre Fans zu einer Explosion aus Emotionen. Special Guest ist übrigens Marina Marx.
KIELerleben: Kerstin, welche Verbindung hast du in den Norden?
Kerstin Ott: Ich wohne ja jetzt schon seit so vielen Jahren in Heide in Schleswig-Holstein und ich liebe es dort. Ich mag die Menschen und den weiten Blick über die Landschaft. Es ist einfach meine Heimat.
Wo ist Dein Lieblingsort in Schleswig-Holstein?
Natürlich bin ich viel in Heide und Umgebung unterwegs, am allerliebsten gehe ich mit meinem Hund Jakob in den Feldern spazieren.
Bezieht sich eins deiner Lieder auf Schleswig-Holstein?
Ja, zum Beispiel habe ich „Lichter meiner Stadt“ Heide gewidmet. Da habe ich über bekannte Menschen aus meinem Städtchen geschrieben, die unfreiwillig bekannt sind. Zum Beispiel über die Oma, die immer eine rote Mütze aufhat oder den Mann, der immer in T-Shirt Fahrrad fährt, egal welche Jahreszeit es ist.
Und wie sieht es mit Kiel aus?
In Kiel war ich früher oft shoppen oder auch zum Feiern im Tucholsky, so hieß früher eine Diskothek in der Bergstraße. (Kerstin lacht)
Ein Song über die Kieler Kultdisco wäre doch mal was! Was ist deine bisher schönste Erfahrung mit Fans gewesen?
Die schönste Erfahrung ist eigentlich immer, wenn die Energie von der Bühne zu den Fans überschwappt und die dann wieder zurück zu mir kommt und ich sehe, dass die alle total begeistert sind, Spaß haben und ich sie gut unterhalten konnte.
Es herrscht das Klischee vor, dass norddeutsche Menschen still und grummelig sind. Sind Nordlichter schwerer zu begeistern als Menschen im Süden?
Ach, eigentlich gar nicht. Ich bin selbst schon seit Ewigkeiten ein Nordlicht, da kenn’ ich das ja auch. Ich bin sehr entspannt bei Auftritten und wenn ich selbst im Publikum stehen würde, würde ich wahrscheinlich auch nicht komplett ausrasten. Von daher kann ich mich da gut hineinversetzen.
Kerstin Otts ungewöhnlicher Karriereweg
Du bist gelernte Malerin und Lackiererin – Wie hat sich Deine musikalische Reise entwickelt und wie bist Du zur Musik gekommen?
Musik war immer ein Hobby von mir. Mit 12 Jahren habe ich in einem Volkshochschulkurs angefangen, Gitarre spielen zu lernen und dann hobbymäßig ein paar Lieder dazu geschrieben. Dass daraus ein Hauptberuf werden würde, hätte ich selber nie gedacht. Aber ich glaube, damit kann man auch zu so einem Zeitpunkt nicht rechnen. Es hört sich schon ein bisschen verrückt an: Ich nehme zu Hause nichtsahnend meinen Song „Die immer lacht“ auf, der gerät dann durch Zufälle ins Internet und zack – plötzlich bin ich in den Charts.
Deine Musik zeichnet sich durch Vielfalt aus. Wie würdest Du Deinen musikalischen Stil beschreiben?
Ziemlich durcheinander. (lacht) Ich bin in vielen Schubladen, in vielen Genres unterwegs und das mag ich auch so.
Viele deiner Songs haben tiefgreifende Botschaften. Wie wichtig ist es für Dich, persönliche Erfahrungen und Emotionen in deiner Musik zu teilen?
Für mich ist das sehr wichtig. Ich finde, die Texte müssen einen Sinn haben und ich erzähle beim Texten auch gerne Geschichten. Außerdem verarbeite ich auch meine Emotionen in meinen Songs, denke ich. Wenn gerade irgendwelche Sachen passieren, man sich mit Freunden unterhält oder etwas in der Zeitung liest, sind da schon einige Themen dabei, die mich berühren und die ich dann in Lieder packe.
Vorbild der LGBTQ+-Community
Gibt es einen Song, der Dir besonders am Herzen liegt und wenn ja, warum?
Eigentlich gibt es viele besondere Lieder für mich. „Regenbogenfarben“ ist so der Song, der für mich eine sehr wichtige Botschaft hat, die immer aktuell ist und leider auch aktuell bleibt.
Du bist eine Botschafterin für die LGBTQ+-Community. Wie siehst Du Deine Rolle in Bezug auf die Sichtbarkeit und Akzeptanz von LGBTQ+ in der Musikindustrie?
Mir liegt dieses Thema sehr am Herzen. Natürlich gab es vor mir schon viele Künstler*innen, die sich geoutet haben. Ich finde es sehr schade, dass es immer noch so wichtig ist, sich zu outen. Dass wir da nicht langsam mal über den Dingen stehen, finde ich schwierig. Deshalb ist es für mich auch total wichtig, als eine Art Vorbild sichtbar zu sein. Je mehr man sich selber nicht verstellt bei so einer Reichweite, umso besser ist es für Kinder, Jugendliche oder auch alte Menschen, die sich nie getraut haben, sich zu outen. Die merken dann hoffentlich, dass danach ja gar nichts Schlimmes passiert.
Wie erlebst Du Live-Auftritte, und was schätzt Du besonders an der direkten Interaktion mit Deinem Publikum?
Live-Auftritte sind immer so schön, weil ich da direkt die Emotionen der Menschen zu sehen bekomme. Dann weiß ich auch, welche Titel gemocht werden. Das macht natürlich auch was mit mir, wenn ich sehe, dass da jemand ein Tränchen verdrückt.
Wie verbringst Du Deine Freizeit, wenn Du nicht im Studio oder auf der Bühne bist?
Ich verbringe gerne Zeit in meiner Werkstatt zu Hause und baue Sachen aus Holz. Spaziergänge mit meiner Frau und unserem Hund Jakob stehen auch ganz weit oben auf der Liste.
Kannst Du uns etwas über zukünftige Projekte verraten?
Jetzt ist ja erstmal die zweite Hälfte der „Best-Ott-Tour“ dran, nämlich im Februar und März. Da freue ich mich schon wahnsinnig doll drauf. Im Sommer bin ich mit der Band auf großer Open-Air-Tour. Die Vorfreude ist schon tierisch groß. Und am 18. Oktober kommt mein neues Album raus. Es gibt also viele coole Dinge dieses Jahr, auf die man gespannt sein kann.
Vielen Dank für das nette Gespräch! Kiel freut sich auf dich!
Dankeschön. Ich freue mich auch sehr auf euch!