Am 28. Februar bringt Atze Schröder sein Programm „Richtig fremdgehen“ ein letztes Mal auf die Kieler Bühne. KIELerLEBEN-Redakteurin Leonie Albers sprach mit dem Komödianten über das Fremdgehen, seine ewige Liebe Kiel und seine neusten Pläne!
KIELerLEBEN: Jedes Jahr kommst du nach Kiel – was reizt dich so an dieser Stadt?
Atze Schröder: Kiel und mich verbindet eine alte Liebe. Hier begann meine Karriere als Komiker. Mein Manager schickte mich damals spontan zur Kieler Woche mit den Worten: „300 besoffene Segler wirst du schon unterhalten können.“ Als ich dann da ankam, warteten 8.000 Leute vor der großen NDR-Bühne, und ich sollte eine Stunde Programm machen. Also habe ich alles, was ich noch irgendwo an Sprüchen rumliegen hatte, erzählt. Die Leute fanden es super, und man bot mir direkt an, auf Tournee zu gehen. Kiel hat mich entjungfert!
Hast du denn einen Lieblingsort in Kiel?
Ich bin sehr gerne am Wasser. Mal ist auch die ein oder andere Kneipentour mit meinen Jungs dabei, aber in erster Linie bin ich sehr froh, wenn ich bei so einer langen Tournee einfach mal an den Kieler Ufern spazieren gehen kann. Außerdem segle ich gerne, das kommt hier nicht zu kurz!
Letztes Jahr hast du ja schon mal dein Programm „Richtig fremdgehen“ auf die Bühne gebracht. Hat es für dich nach wie vor denselben Charme?
So ein Programm ändert sich laufend. Es gibt Stellen in meinen Programmen, bei denen ich wirklich monatelang brauche, um zu begreifen, wie man die richtig spielt. Da kommt der Spaß nicht zu kurz! Man entwickelt sich und sein Programm immer weiter. Kein Abend ist wie der andere und das ist das Schöne an der Sache.
Was dürfen deine Fans denn jetzt von dem „erweiterten Programm“ erwarten? Wer muss diesmal dran glauben?
Ganz genau kann ich es noch nicht sagen! Erstmal werde ich mich schön selber in die Pfanne hauen und erläutern, wie ich selber fremdgegangen bin. Jede Show bringt aber auch was Neues mit sich! Das Wichtigste an so einem Programm ist, dass es rund läuft und einfach Groove hat.
Man sagt „Richtig fremdgehen“ wäre dein erfolgreichstes Programm. Kannst du dir vorstellen warum?
Das Thema „Fremdgehen“ interessiert jeden und ich versuche mit jeder Show den Zeitgeist zu treffen. Ich bin ja jetzt auch schon zwanzig Jahre dabei und habe mir immer schon sehr viel Mühe mit den Programmen gegeben. Das zahlt sich mittlerweile echt aus – es ist für mich ein schönes Kompliment, wenn so eine Tournee nach zwanzig Jahren noch so gut läuft!
Warum hast du dir ausgerechnet dieses Thema vorgenommen?
Mir ist aufgefallen, dass Seitensprungportale sich mittlerweile richtig häufen! Das scheint ein riesen Thema für viele Leute zu sein und vor allem als „Tinder“ vor drei Jahren durch die Decke schoss. Das war für mich der Auslöser zu sagen: Ich widme mich diesem Thema.
Lernst du für so ein Programm wirklich mehrere hundert Seiten Manuskript auswendig?
Das ist stark übertrieben! Am Anfang gibt es so um die 80 Seiten. Und dann wird spontan noch was dazugespielt und einfach improvisiert. Das wird natürlich nicht alles aufgeschrieben. Außerdem geht man auch anders auf das Publikum ein, da ja jedes Publikum anders reagiert. Man kann sich nie nur stur an das Manuskript halten.
Was sind deine Pläne für 2016/2017? Ist da schon ein neues Programm in den Startlöchern?
Das sind jetzt auf jeden Fall die letzten Auftritte mit „Richtig fremdgehen“. Mitte April ist Schluss. Das neue Programm ist natürlich schon angedacht worden und soll demnächst zu Blatt gebracht werden. Ich hatte mir für dieses Jahr in der Tat vorgenommen, ein weiteres Buch zu schreiben. Allerdings wird das aus Zeitgründen voraussichtlich auf das nächste Jahr verlegt.
Und wenn du nicht gerade auftrittst oder ein Buch schreibst ... Was macht ein Künstler wie du, wenn er endlich Zeit für sich hat?
Ach, ich habe ja nicht mehr so viel Programm wie früher. Damals war noch „Alles Atze“ mit dabei, das hat immer vier Monate in Anspruch genommen – die habe ich jetzt schon mal frei! Dann habe ich früher 180 Livejobs im Jahr gehabt und momentan mache ich vielleicht noch 70. Also du brauchst dir keine Sorgen machen, ich mache schon ordentlich Urlaub! (lacht)
Und dann geht es erst mal nach Mallorca ...?
In der Tat geht es oft nach Malle, weil ich dort ja mein Bötchen liegen habe, aber natürlich nutze ich ebenfalls meine Zeit, um immer ein wenig mehr von der Welt zu sehen. Außerdem bin ich häufiger in Afrika wegen meines Hilfsprojektes und so geht die Zeit dann doch schnell rum!
Wann dürfen wir denn nach der Show im Februar wieder mit dir in Kiel rechnen?
In den nächsten 18 Monaten kann Kiel schon mit mir rechnen. Und wenn ich nur einen Job im Jahr mache – ich komme immer wieder hier her und so bleibt das auch. Alleine schon aus historischen Gründen. Liebe ist, wenn Treue Spaß macht! Und ich bleibe Kiel treu.
Das Interview führte Leonie Albers
Erleben Sie Atze Schröder live!
Wann? Sonntag, der 28. Februar
Wo? Sparkassen Arena Kiel, Europaplatz 1, 24103 Kiel
Beginn? 19 Uhr
Tickets ab 34,85 Euro auf www.eventim.de oder unter Tel.: (01806) 57 00 70