Lotte Hegewisch, Stifterin der Kunsthalle zu Kiel, würde im April ihren 190. Geburtstag feiern. Anlässlich dieses Jubiläums zeigt die Kunsthalle eine Ausstellung zur Geschichte des Hauses aus dem Blickwinkel des bürgerlichen Engagements: „Lotte Hegewisch und das Mäzenatentum. Von Georg Friedrich Kersting bis Gerhard Richter“. Die Ausstellung läuft vom 18. Februar bis zum 24. Juni.
Die Kunsthalle zu Kiel ist mit ihren abwechslungsreichen Ausstellungen aus der Kunst- und Kulturszene der Landeshauptstadt nicht wegzudenken. Kaum vorstellbar, wie sich die Szene ohne diese Institution entwickelt hätte. Den Grundstein für den Bau der Kunsthalle legte die Professorentochter Charlotte Hegewisch: Unter der Auflage nach ihrem Tod eine Stätte für Kunst und Kultur zu errichten, vermachte sie das elterliche Grundstück der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 1909 wurde auf dem Gelände in der Düsternbrooker Allee (heute Düsternbrooker Weg) die Kunsthalle eröffnet.
In der aktuellen Ausstellung „Gute Gesellschaft“ beschreiben Gemälde, Fotografien, Möbel und Dokumente das persönliche und politische Umfeld von Lotte Hegewisch, die kulturelle, politische und soziale Situation Schleswig Holsteins im 19. und 20. Jahrhundert und die Geschichte des Schleswig-Holsteinischen Kulturvereins. Die Präsentation einzelner Privatsammlungen, unter anderem von Albert Hänel, Ludwig Gustav Heinzelmann, Carl August Petersen und Paul Wassily, runden die Ausstellung ab.
Die 250 gezeigten Exponate von Albrecht Dürer über Rembrand bis Max Liebermann dienen der Beantwortung der Fragen: „Wer sammelt und warum?“ und „Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen privater Förderung und öffentlichen Institutionen historisch und zukünftig?“.
„In der Ausstellung durchdringen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“, so Peter Thurmann, Leiter der Gemäldesammlung. Diese Verknüpfung wird besonders durch die extra für die Ausstellung angefertigte und im alten Treppenhaus der Kunsthalle ausgestellte Installation „Geister“ der gebürtigen Kielerin Wiebke Siem deutlich. Sie verweist mit dem Objekt, das sich aus Bugholz-Garderobenständern und Kleiderskulpturen zusammensetzt, auf die Salonkultur, die Lotte Hegewisch aktiv gefördert hat.
Öffnungszeiten: Di–So 10–18 Uhr, Mi 10–20 Uhr. Eintritt 7 Euro, ermäßigt 4 Euro. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Kunsthalle zu Kiel unter www.kunsthalle-kiel.de.