Der Messerangriff im Regionalexpress der Deutschen Bahn zwischen Kiel und Hamburg, bei dem zwei Menschen starben und weitere schwer verletzt wurden, schockiert die Menschen. Bereits 24 Stunden später ist klar: Der Messerstecher wurde erst vor wenigen Tagen aus dem Gefängnis entlassen.
Schockierende Bilder
Für viele der Passagiere, die im Regionalexpress RE7 zwischen Kiel und Hamburg nur ihren Feierabend genießen und die Heimreise antraten, ist der heutige Tag nicht wie jeder andere. Nur knapp 24 Stunden ist es her, dass ein unbekannter Mann während der Fahrt ein Messer zückte, auf andere Menschen einstach und grausame Bilder der Verwüstung hinterließ. Bilder, welche die verbliebenen Fahrgäste nur schwer, vielleicht nie wieder vergessen werden.
Täter am Infopoint der Stadt abgewiesen
Nachdem der Täter am Mittwoch, den 25. Januar gegen 15 Uhr mit ein 16-jähriges Mädchen und einen 19-jährigen Mann in einem Regionalexpress der Deutschen Bahn mit einer Stichwaffe tötete und weitere schwer verletzte, ist die Bestürzung über diese Tat groß. Während der Pressekonferenz im Landeshaus äußerten sich Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack gemeinsam mit Kiels Stadtrat Christian Zierau und Frank Matthiesen, Leiter der Polizeidirektion Itzehoe sowie Carsten Ohlrogge, Staatsanwaltschaftschef in Itzehoe, zum Tathergang. Noch am VOrmittag hatte A. an einem Infopoint der Landeshauptstadt vorgesprochen, um Angelegenheiten seiner Aufenthaltserlaubnis zu klären. Die Mitarbeitenden verwiesen ihn an das Einwohnermeldeamt, wo A. allerdings nicht vorstellig wurde.
Etliche Straftaten in der Vergangenheit
Zwischen Juni und November 2021 lebte Ibrahim A. in der Kieler Flüchtlingsunterkunft Arkonastraße. Hier ist er der Unterkunft bereits verwiesen worden. Der Täter war bereits strafrechtlich auffällig geworden. Erst vor knapp einer Woche wurde der 33-Jährige aus der JVA in Billwerder entlassen. Hier saß A. wegen schwerer Körperverletzung. Nicht die einzige Straftat seit seiner Ankunft aus Gaza in Deutschland im Jahr 2014. Diebstahl, gefährlicher Körperverletzung und Verstöße gegen das Betäubingsmittelgesetz – soweit die Liste der bisherigen Straftaten. Und nun Mord? Angaben zum Zurechnungsfähigkeit oder des geistigen Zustands konnten weder die Innenministerin noch Polizeidirektor Matthiesen machen. „Wir beschäftigen uns mit den Opfern. Wir müssen, um ein fundiertes Bild für eine Anklageschrift zu haben, weitere Erkenntnisse sammeln“, sagte Carsten Ohlrogge, Staatsanwaltschaftschef in Itzehoe.
Am Nachmittag wird Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Brokstedt erwartet. Dort ist der Täter gestellt und von dort aus in die Polizeidienstelle Itzehoe gebracht worden.