Die Brüder Stephan und Alexander Ripke hatten ein großes Ziel vor Augen: Sie wollten ein reales Problem mit ihrer Gründung lösen. So entstand die Maler-Plattform paintfair.
Im Grunde haben die gebürtigen Flensburger die innovative Gründungsidee ihrer Mutter zu verdanken, geben sie schmunzelnd zu. „Als unsere Mutter ihr Haus renovieren wollte, merkte sie, dass es für einen Laien unheimlich schwer ist, einen passenden Maler zu finden. Die Preise variieren so stark, dass man überhaupt nicht weiß, woran man sich orientieren soll.“ Außer anhand von Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis, gab es bis dato einfach keine verlässliche Quelle, um eine verlässliche Malerdienstleistung zu buchen. Von Transparenz bezüglich der Preisgestaltung ganz abgesehen.
Wie paintfair genau funktioniert, erklärt Alexander besonnen: „Der Kunde gibt seine Postleitzahl an, das ist für die regionale Einordnung wichtig. Dann wird im Online-Planungstool detailliert abgefragt, was gestrichen werden soll und wie groß die Räumlichkeiten sind. Im nächsten Schritt werden weitere Details zu Untergrund und zu den Räumlichkeiten abgefragt, sowie eine Farbe gewählt. Daraus ergibt sich am Ende ein Festpreisangebot, das im anschließenden Telefongespräch angepasst werden kann, wenn der Kunde etwas vergessen hat. Abschließend vermittelt das in Kiel ansässige Unternehmen dem Kunden einen Maler aus dem Pool an Kooperationspartnern, der dann ohne vorherige Begehungstermine zum vereinbarten Zeitpunkt erscheint. Die klaren Vorteile liegen in der gewährleisteten gleichbleibenden Qualität, dem fairen Preis für Maler und Kunden sowie der großen Zeitersparnis.
Stephan gibt zu, dass der erste Kontakt zu den Kooperationspartnern manchmal etwas holprig verlief: „Einige Malerbetriebe waren in der Akquise erst skeptisch. Aber als wir unser Konzept genauer erläuterten, bemerkten sie, dass sich unsere Idee deutlich von den bereits bekannten Handwerker-Plattformen unterscheidet und sie waren begeistert.“ Die Kooperation verursacht keine Fixkosten für die Malerbetriebe. Zunächst sei das Planungs-Tool allerdings vorerst in den Ballungszentren um Berlin, Hamburg, Köln und München freigeschaltet, eine Ausdehnung auf weitere Städte ist aber denkbar. Die Plattform ist seit Ende August live geschaltet, fast ein Jahr nach der Ideengründung. Stephan sieht der offiziellen Startphase relativ entspannt entgegen: „Wir stürzen uns da jetzt rein und hoffen, dass uns das Ding positiv um die Ohren fliegt. Wenn das nicht passiert, dann arbeiten wir weiter daran.“
Dass die onlineaffinen Brüder gemeinsam gründen wollten, stand schon lange vor der Idee fest. „Wir ergänzen uns ganz gut und haben immer wieder verschiedene Ideen durchdacht, aber dann ab irgendeinem Punkt verworfen.“ Bei paintfair habe alles gepasst, sodass sie es wagen wollten. Offen geben sie aber auch zu, dass eine gewisse Portion Learning by Doing unabdingbar wäre. „Wir hatten beide vorher überhaupt nichts mit Malerei zu tun“, lacht Alex souverän.