Mathias Apelt wurde kürzlich für seine Arbeit im Kieler Restaurant Ahlmanns mit einem Stern ausgezeichnet und ist damit Kiels erster Sternekoch. Dass er Koch werden würde, war allerdings vielmehr eine glückliche Fügung als ein langgehegter Plan.
Durch Zufall zur Berufung
„In meiner Jugend war ich noch nicht wirklich talentiert, was das Kochen anging“, gibt Mathias verschmitzt zu. „Ich brachte meine Mutter zur Verzweiflung, wenn ich irgendwelche abgefahrenen Karamellkekse backen wollte, welche die Backbleche total verkrusteten“, sagt er lachend. Durch seinen Bekanntenkreis entstand dann zufällig die Idee, es mit einer Ausbildung als Koch zu versuchen. Die Vorstellung, mit Lebensmitteln zu arbeiten und aus Dingen etwas Eigenes herzustellen, gefiel ihm besser als sein vorheriger Computerjob.
Holpriger Start
Der Kochalltag war zu Beginn allerdings weniger kreativ als erhofft. „In dem Betrieb, wo ich meine Ausbildung absolvierte, wurde viel mit Convenience-Produkten gearbeitet. Das hatte wenig mit meiner eigentlichen Vorstellung vom Kochen zu tun.“ Doch diese Idee vom kreativen Kochen mit frischen Produkten aus der Region behielt Mathias bei und kann sich heute im Hotel Kieler Kaufmann vollends dieser Berufung widmen. „Natürlich steckt da mehr Arbeit dahinter, wenn man ständig auf der Suche nach neuen Produkten ab vom Mainstream ist und immer wieder seine Idee erklären muss. Aber ein anderes Kochen käme für mich nicht mehr in Frage.“
Erlebnisküche
Die Gäste nicht nur satt stellen, sondern ihnen auch ein unvergessliches Erlebnis zu bescheren, das ist sein Hauptanliegen. Eine ständige Weiterentwicklung ist dabei unabdingbar. „Es reicht nicht, sich auf dem Stern auszuruhen.“ Auszeichnungen sind für ihn zweitrangig. „Natürlich ist es eine schöne Bestätigung für das Team, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aber es spielt für mich keine Rolle, ob es nun ein, zwei oder drei Sterne sind.“
Spaß bei der Arbeit
Viel wichtiger sei das Handwerk und der Spaß in der Küche. „Mit dem Vorurteil, dass in den Küchen stets ein rauer Ton herrsche, hat die Gastronomie ganz schön zu kämpfen“, gibt Mathias zu. „Deswegen ist es unter anderem leider sehr schwer, Nachwuchsköche zu finden. Dabei gehen wir sehr zuvorkommend mit unseren Mitarbeitern um.“ Über Bewerbungen von Personen, die einfach Lust auf das Kochen haben, würde sich Mathias sehr freuen.
Lifestyle mit Mathias Apelt
Restaurant: Für mich zählt, nicht nur satt zu werden, sondern zu genießen und einen schönen Abend mit angenehmen Gesprächen zu verbringen.
Uhr: Als Koch führt man immer einen kleinen Kampf gegen die Zeit.
Entspannung: Ich kann gut dabei entspannen, wenn ich mit Holz arbeite. Irgendeine Art des Ausgleichs ist wichtig, weil es in der Küche schon sehr stressig zugeht.
Objekt: Eine Ungebundenheit an bestimmte Objekte ist mir sehr wichtig. Selbst ohne Messer kommt man bei bestimmten Kochtechniken gut aus.
Schlaf: Ist mir sehr wichtig und ich war schon als Kind ein Vielschläfer.
Auto: Ein Auto ist ein Gebrauchsgegenstand und genau so sieht meins auch aus.
Spleen: Alle Köche haben bestimmte Spleens. Mein aktueller Spleen ist Craft Beer.
Moment: Momente und Erfolge sollte man genießen, aber sich nicht darauf ausruhen.
Handy: Ist ein überbewertetes Telefon.
Ziel: Ziele wechseln bei mir ständig, aber es ist wichtig, welche zu haben.
Urlaub: Mein Favorit und Inspirationsquell ist Asien.