Das Kulturleben liegt brach. Was für einige Freizeit ist, ist für viele andere harte Arbeit und die finanzielle Lebensgrundlage. Eine lokale Initiative zeigt nun repräsentativ Gesichter, die unter dem kompletten Lockdown der Veranstaltungsbranche leiden.
Die Corona-Pandemie macht Musiker*innen, Tänzer*innen und Künstler*innen ganz schön zu schaffen. Doch nicht nur sie alleine sorgten für laute Konzerte, spannende Bühnenstücke und zum Nachdenken anregende Ausstellungen, bevor Covid-19 das gesamte Kulturleben lahmlegte. Sie wurden unterstützt von Menschen, die im Hintergrund tätig sind, schwarze Kleidung tragen, um das Bühnenbild nicht zu stören, und dafür sorgen, dass alles wie am Schnürchen läuft. Die bundesweite Aktion der Kulturschaffenden „Ohne uns ist’s still“ wurde auch in Kiel aufgegriffen. Zahlreiche schwarz-weiße Plakate der lokalen Initiative Kulturgesichter SH machen deutlich, wie viele Menschen, an die man im ersten Moment gar nicht denkt, von der Krise betroffen sind.
Was steckt hinter der Initiative?
50 sogenannte Kulturgesichter aus der Szene zwischen Nord- und Ostsee trommelte Initiator Reiner Jochens, der in Felm ein Unternehmen für Eventabsperrung leitet, zusammen. Dabei sind Veranstalter*innen, Securitymitarbeiter*innen, Regisseur*innen, Tontechniker*innen und viele mehr. Er möchte der Bevölkerung zeigen, wie viele Menschen an einer Veranstaltung beteiligt sind. Sie stehen stellvertretend für alle Akteur*innen im Hintergrund einer Veranstaltung. Ohne sie können die Events nicht stattfinden. Die Bilder machte Fotograf Bevis Nickel, der ebenfalls auf den Plakaten zu sehen ist.
Gemeinsam schaffen wir das
Die Kulturgesichter SH möchten an die Politik appellieren, mit den Betroffenen gemeinsam Lösungen zu finden, denn bislang fänden viel zu wenig Gespräche statt. Wir, die KIELerleben-Redaktion, haben diese Initiative mit einer Doppelseite in unserer Dezemberausgabe unterstützt, denn im Grunde lebt unser Magazin ebenfalls von den Veranstaltungen. Wir machen sie bekannter, verlosen Eintrittskarten, stellen die Künstler*innen vor und manchmal – eigentlich viel zu selten – auch die Menschen im Hintergrund. Macht weiter, liebe Kulturgesichter SH, und haltet durch, damit wir alle bald wieder ins Theater, zu Konzerten, zu Ausstellungen, auf Messen und ins Kino etc. gehen können!
Mehr Infos zu den Kulturgesichtern SH gibt es hier: www.facebook.com/kulturgesichtersh
Wer nachträglich Teil der Aktion werden möchte, schickt bitte ein Schwarz-Weiß-Foto in dunkler Kleidung, vor dunklem Hintergrund sowie Name, Berufsbezeichnung und Beschäftigungsjahre an kulturgesichtersh(at)web.de.
Wer das Projekt Kulturgesichter SH unterstützen möchte, kann das hier tun:
Empfänger: Reiner Jochens
IBAN: DE 10 2105 0170 1003 9165 15