In meiner Serie „Butenschön Backstage“ schnuppere ich in die verschiedensten Berufe herein und versuche herauszufinden, was den Alltag dort spannend macht. Diesmal bin ich im Housekeeping unterwegs
Ich bin sehr gespannt, was mich bei meinem heutigen Backstage-Praktikum beim Housekeeping im Conventgarten erwartet. Bin ich Hilfe oder Hindernis? Als ich zu meinem heutigen Team dazu stoße, werde ich schon mal sehr gut aufgenommen. Hausdame Andrea Thode versprüht schon früh morgens unfassbaren Tatendrang und gute Laune. Alle sind positiv gestimmt, weil ich schon mal in bequemer Kleidung statt Stöckelschuhen erschienen bin. Ich begleite heute Frau König auf ihrer Tour durch die verschiedenen Zimmer des schicken Hotels. Bei dem Ausblick auf den Nord-Ostsee-Kanal und der schönen Ausstattung der Zimmer hätte ich liebend gern sofort als Gast hier eingecheckt. Aber erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Bei Zimmern mit bleibenden Gästen wird gelüftet, gesaugt, Staub gewischt und das Bad gereinigt – und das alles sehr gründlich. Perfektion wird hier natürlich groß geschrieben.
Die Privatsphäre des Gastes muss dabei immer gewährt werden. Kein Zimmer wird ohne Anklopfen und der Ankündigung „Housekeeping“ betreten. Mitunter trifft man die Gäste auch an, ein netter Plausch zwischendurch ist immer drin und häufig erfährt man im Housekeeping große Dankbarkeit. Ich bin als Gast schließlich auch immer froh, wenn jeden Tag ein sauberes Zimmer auf mich wartet.
Zu zweit sind wir jedenfalls schnell unterwegs. Ich glaube, ich bin sogar eine Hilfe! Bei Abreisen ist etwas mehr Zeitaufwand gefragt. Die Betten werden neu bezogen. Das kann ja nicht so schwer sein. Ist es aber doch! Ich versuche mich in einer „Ich-stopf-die-Bettdecke-da-irgendwie-rein-Methode“, wofür ich herzlich belächelt werde. Frau König zeigt mir, wie es geht. Ein paar flinke Griffe, Ecke links, Ecke rechts und die Decke ist akkurat bezogen. Die Kissen müssen ordentlich stehen, das Laken muss mehrfach gerade gezogen und mit einer bestimmten Technik an den Ecken umgeschlagen werden. Erst beim zweiten (oder dritten) Bett habe ich den Dreh raus. Am Ende darf kein Fältchen mehr zu sehen sein. Das Auge wohnt ja auch mit. Zum Schluss noch die Minibar auffüllen und wir können zufrieden die Tür hinter uns schließen. Trotz Rückenschmerzen irgendwie ein schönes Gefühl, wie sich der Gast später über unser sauberes Zimmer freuen wird.
Und wie war das noch? Nach der Arbeit kommt das Vergnügen! Ich darf mich anschließend noch am Frühstücksbüfett des Hauses bedienen und lasse bei frischem Kaffee und Rührei den Tag Revue passieren. Ich bin insgesamt begeistert von der tollen Atmosphäre hier. Der hohe Qualitätsstandard wird von einem gut gelaunten Team gemeistert. Hier arbeiten alle Hand in Hand. Einer für alle, alle für einen!
Gesa Butenschön
10 Fragen an Hausdame Andrea Thode
1. Welche Ausbildungen werden im ConventGarten angeboten?
Wir bilden im Hotel- und Restaurantfach aus sowie Köche und Hauswirtschafter.
2. Welche Voraussetzungen sollte man im Housekeeping mitbringen?
Man sollte Spaß am Umgang mit Menschen haben und sich der Arbeitszeiten an Wochenenden und Feiertagen bewusst sein. Ein gepflegtes Äußeres und ein guter Umgangston sind wichtig.
3. Wie erhält man die Motivation?
Das geht am besten mit einem guten Team und einem angenehmen Betriebsklima. Wenn alle gut zusammenarbeiten und sich unterstützen, macht die Arbeit Spaß.
4. Wie lange arbeiten Sie schon im ConventGarten und wie viele Mitarbeiter gibt es?
Ich bin seit dem 1. Oktober 2010 dabei (mein absoluter Glückstag!), und es arbeiten insgesamt 65 Mitarbeiter im Hotel.
5. Wieviele Zimmer reinigt eine Mitarbeiterin pro Tag?
Im Durchschnitt sind es 18 Zimmer
6. Wie viel Material wird in der Woche benötigt?
Circa 268 Kissen, Bettbezüge und Laken, 283 Hand- und Duschtücher.
7. Wie gelingt das Zeitmanagement, wenn die Gäste unterschiedlich abreisen?
Oft reisen viele Gäste sehr spät ab, jedoch müssen alle Zimmer um 15 Uhr fertig sein. Damit dieses gelingt, koordiniere ich dieses mit meinen Mitarbeiterinnen, es bedarf der engen Kommunikation im Team. Wir arbeiten zudem sehr gut mit der Rezeption zusammen.
8. Woher weiß die Rezeption, dass die Zimmer sauber sind?
Nach dem Checken gebe ich einen Code in das Zimmertelefon ein, die Zimmernummer wird auf dem Computer der Rezeption dann als sauber angezeigt.
9. Welche Gäste besuchen das Hotel?
Von Tagungs- und Veranstaltungsgästen über Radreisende, Urlauber oder Personen, die nur auf der Durchreise sind bis hin zu Golfern, Autoclubs und Klassentreffen.
10. Was zeichnet den ConventGarten aus?
Der Ausblick auf den Nord-Ostsee-Kanal, vor allem, wenn Traumschiffe an unserer Terrasse vorbei kommen. Zudem ist der Großteil des Hotels renoviert und sehr modern. Und natürlich unser hervorragender Service.