Der Weg zum geachteten Künstler führte für Michael Schulte über Youtube, The Voice of Germany und den 4. Platz beim Eurovision Song Contest 2018. Dabei war lange nicht klar, ob es mit der Musiker-Karriere überhaupt klappen würde. Wir haben mit dem Sänger über seine Verbindung zu Kiel, sein WG-Leben mit Max Giesinger und Klimpergeld in der Holstenstraße gesprochen.
KIELerleben: Wenn du am 9. Oktober in der Kieler Pumpe spielst, wirst du deinen Wurzeln in Eckernförde bzw. Lindau an der Schlei im Rahmen deiner Tour geografisch nicht mehr näher kommen. Was verbindest du mit der Landeshauptstadt Kiel?
Michael Schulte: Ganz viel Heimat. Meine Familie lebte in Kiel bevor ich geboren wurde und wir nach Lindau gezogen sind. Danach waren wir mindestens einmal im Jahr dort zur Kieler Woche. Ich freue mich also, auf einige bekannte Gesichter in der Pumpe zu treffen.
Auf der Bühne der Kieler Woche hast du ja selbst schon gestanden. Was war das für ein Gefühl?
Unglaublich! Wenn du da oben stehst, deine eigenen Songs singen darfst und das Publikum dich auch noch feiert, fühlt sich das wahnsinnig gut an. Das Kieler Publikum kenne ich aber auch von einer anderen Location. Vor, während und nach dem Abitur habe ich in der Kieler Fußgängerzone, der Holstenstraße, gespielt. So hat Kiel damals mein Taschengeld etwas aufgebessert.
Dabei war es im vergangenen Jahr nicht das erste Mal, dass du bei der Kieler Woche gespielt hast, richtig?
2011 stand ich gemeinsam mit Rae Garvey auf die Bühne, der meine YouTube-Videos gesehen hatte und mich daraufhin einlud, nach Kiel zu kommen. Wir haben ein paar seiner Songs gespielt, bei denen ich zwar aufgeregt war, aber überglücklich.
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Kurze Zeit später solltet ihr euch bei The Voice of Germany wiedersehen. In der ersten Runde entschied sich der Sänger für deine Stimme und begleitete dich als Juror zum 3. Platz der Staffel. Habt ihr noch Kontakt?
Ja, tatsächlich. Wir haben uns erst kürzlich gesehen und freuen uns jedes Mal sehr, wenn wir uns begegnen. Es ist schon eine verrückte Geschichte, die uns beide verbindet. Ich bin ihm sehr dankbar für die vielen hilfreichen Tipps. Er ist einfach ein guter Typ.
Das ist nun zehn Jahre her. Was unterscheidet den Michael Schulte von damals zu heute?
Ich bin einfach reifer geworden – sowohl gesanglich als auch menschlich. Mittlerweile kann ich sagen, dass ich mich im Musikgeschäft etabliert habe. Dafür habe ich allerdings auch hart gearbeitet und einfach war es auch nicht immer. Neben der Musik hielt ich mich mit Gelegenheitsjob über Wasser und habe fast nicht mehr damit gerechnet, dass der Traum wirklich wahr wird.
Und dann kam der Eurovision Song Contest 2018.
Bis dahin war es ein langer Weg. Rückblickend war es eine gute Entscheidung, mich zum Vorentscheid anzumelden. Ein wenig Glück gehört natürlich auch dazu. Nachdem ich auf dem 4. Platz gelandet war, spielten die Sender meinen Song natürlich häufig im Radio. Darüber habe ich mich riesig gefreut. Und dennoch ging es danach alles andere als von selbst.
Wer hat dich in der schwierigen Zeit auf dem Weg nach oben besonders unterstützt?
Ich habe meiner Familie viel zu verdanken, die zu jedem Zeitpunkt an mich geglaubt hat. Die Zeit mit Max Giesinger in einer Wohngemeinschaft hat allerdings auch einen Teil dazu beigetragen. Wir haben uns beide gegenseitig angestachelt und dazu motiviert, weiterzumachen und das große Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Den Kopf nicht hängen zu lassen, nicht aufzugeben – das war unsere Challenge. Gemeinsam ist es immer einfacher, Rückschläge durchzustehen.
Was erwartet die Kieler:innen, wenn du am 9. Oktober in der Pumpe dein neues Album live präsentierst?
Es ist ein Album geworden, das klassischen Pop mit Folk-Elementen kombiniert. Bei einigen Songs habe ich mich musikalisch ausprobiert. Das hört man natürlich. Ich freue mich auf die Reaktion der Kieler und den Abend.