Im Interview mit KIELerLEBEN spricht Ahmad Reza Zirakbash, Veranstalter der Konzerte auf der Kieler-Woche-Hörn-Bühne, über das neue Konzept mit Eintritt, geordnete Verhältnisse und Sicherheit.KIELerLEBEN: Herr Zirakbash, Überfüllung, Sicherheitskonzept, Sichtschutz – letztes Jahr gab es zuhauf Kritik zur Musik-Bühne an der Hörn. Haben Sie im Anschluss überlegt, dort während der Kieler Woche keine Konzerte mehr zu veranstalten?
Ahmad R. Zirakbash: Nein. Das Hörn-Gelände hat sich mit dem attraktiven Musikprogramm in den letzten Jahren der Kieler Woche fest etabliert. Mir war aber klar, dass an erster Stelle die Gesundheit der Menschen stehen muss. Schon vor zwei Jahren beim Konzert von Nena war mir um die zigtausend Menschen Angst und Bange, daher befürworte ich das Sicherheitskonzept der Stadt Kiel absolut. Eine Tragödie wie in Duisburg zur Love-Parade darf nie wieder passieren. Aber als Veranstalter bin ich auch Unternehmer, und daher müssen Sicherheit, das attraktive Programm, Müllentsorgung etc. bezahlbar sein.
Gab es keine andere Möglichkeit der Finanzierung als Eintrittskarten?
In den letzten fünf Jahren hat sich die Besucherzahl an der Hörn verdreifacht, die Umsätze der Gastronomie haben sich jedoch halbiert. Obendrein ist mit R.SH ein wirtschaftlicher Partner abgesprungen, den Radio Hamburg lediglich als Werbepartner ersetzt. Die Preise für Essen und Trinken möchten wir nicht weiter erhöhen, die Standgebühren können wir nicht erhöhen. Aber bei Kosten in Höhe von einer Million Euro muss das Geld irgendwoher kommen. Und maximal 7 Euro für ein attraktives Konzert sind meiner Meinung nach zu vertreten.
Ist dieses Jahr ein Versuch oder planen Sie bereits für die nächste Kieler Woche?
Es hat einige Jahre gedauert, bis sich das Hörn-Gelände nach seiner erstmaligen Nutzung vor zehn Jahren in der Kieler Woche etabliert hat. Und auch die neue Hörn-Bühne wird nicht im ersten Jahr voll akzeptiert sein. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass wir mit dem diesjährigen Konzept auf dem richtigen Weg sind. Dieses Jahr hatten wir nur eine kurze Planungszeit, 2013 wollen wir das Programm noch attraktiver gestalten.
Das Interview führte Olaf Ernst
Highlights der Kieler-Woche-Hörn-Bühne
+++ Fr. 15.06. 19.30 Uhr: Santiano rocken mit aufgepeppten Seemannsliedern die Hörn-Bühne +++ Sa. 16.06. 19.30 Uhr: Auch wenn ihr größter Hit „Still“ heißt – bei Live-Gigs sind Jupiter Jones alles andere +++ So. 17.06. 19.30 Uhr: Ingo Appelt wird auf der KiWo an seinem Rüpel-Image nichts ändern wollen +++ Mo. 18.06. 19.30 Uhr: Mit ihrem Rock-Hit „Mehr Gewicht“ stürmen Luxuslärm die Charts – und auch die Hörn-Bühne +++ Di. 19.06. 19.30 Uhr: Der norwegische Hiphop- und Reggae-Exportschlager Madcon bittet mit Hits von „Beggin’“ bis „Glow“ zum Tanz +++ Mi. 20.06. 19.30 Uhr: Die OPEN AIR 90er PARTY! wird unter anderem mit Partymusik von Right Said Fred die Bühne zum Beben bringen +++ Do. 20.06. 19.30 Uhr: „Rock ’n’ Roll Therapy“ heißt das zweite Album von Dick Brave & The Backbeats. Teil der Therapie ist auch der KiWo-Auftritt +++ Fr. 22.06. 19.30 Uhr: Feucht fröhlich wird es mit den Leningrad Cowboys und ihrem neuen Album „Buena Vodka Social Club“ +++ Sa. 23.06. 19.30 Uhr: Bässe aufgedreht, Sprunggelenke gelockert und dann wird in Rave-Manier zu Scooter losgewummert +++ So. 24.06. 19.30 Uhr: Zum Abschluss der KiWo gibt’s feinsten Deutsch-Rock von Die Happy +++