Egal, ob Thriller, Fantasy oder Szenen eines Lebensgefühls – der Januar hält für jeden Bücherfreund eine Überraschung bereit. KIELerLEBEN verrät hier die besten Neuerscheinungen des Monats.
Basar der bösen Träume
Mitten an einem unauffälligen Frühlingstag im April hält ein unidentifzierbarer Kombi auf einem verlassenen Rastplatz inmitten von Maine. Er wird zur grässlichen Todesfalle für alle, die nur helfen wollen. Diese und 19 weitere Kurzgeschichten sind zwar nicht immer blanker Horror, aber immer psychologisch packend und manchmal schlicht schmerzhaft wie ein Schlag in die Magengrube – Geschichten, die uns einladen, Stephen Kings Meisterschaft im Erzählen aufs Neue beizuwohnen oder, wie er selbst in seinem Basar der bösen Träume ausruft: „Hereinspaziert, ich habe die Geschichten eigens für Sie geschrieben. Aber seien Sie vorsichtig. Bestenfalls sind sie bissig und schnappen zu.“ Eben ein echter Stephen King, der lieber nicht direkt vor dem Einschlafen gelesen werden sollte!
Stephen King: Basar der bösen Träume, Heyne, 22,99 Euro
Talon – Drachenherz
Seit sich das Drachenmädchen Ember und der St.-Georgs-Ritter Garret das erste Mal gesehen haben, ist ihr Leben aus den Fugen geraten. Sie sind dazu bestimmt, einander bis zum Tode zu bekämpfen, doch sie kommen nicht gegen die starken Gefühle füreinander an. Als Garret Ember rettet, wird er als Verräter eingekerkert. Ember fasst den halsbrecherischen Entschluss, ihn mitten aus dem Hauptquartier der Georgsritter zu befreien. Das kann ihr aber nur mithilfe des abtrünnigen Drachen Cobalt gelingen. Doch wird der sein Leben aufs Spiel setzen, um seinen Erzfeind – und Rivalen um Embers Herz – zu retten? Und falls der Plan gelingt: Welche Chance hätten die drei ungleichen Gefährten, wenn der Talonorden und die Georgsritter sie jagen? Hier muss man einfach mitfiebern und träumen zugleich!
Julie Kagawa: Talon – Drachenherz, Heyne fliegt, 16,99 Euro
Künstlerroman
Warum erst jetzt? Leider habe ich jetzt erst meinen ersten Roman von Gerhard Henschel gelesen. Wir lernen im „Künstlerroman“ Martin Schlosser als einen Studenten kennen, der sich eher treiben lässt, als dass er selber weiß, was er möchte. Er hat noch keinen wahren Lebensplan. Doch kristallisiert sich dieser immer mehr in ihm heraus, und eines Tages wird er ihm deutlich. Die Handlung spielt in den Jahren 1985 bis 1988. Er studiert in Berlin Germanistik. Wenn er nicht gerade über Tschernobyl, den Historikerstreit oder die Barschel-Affäre nachdenkt, setzt er sich mit seiner anspruchsvollen Freundin Andrea auseinander und übt sich in der Kunst des Lebens. Ein wirklich sympathischer Romanheld.
Gerhard Henschel: Künstlerroman, Hoffmann und Campe, 25 Euro. www.buchhandlung-friedrichsort.de