Das Sammelfieber ist ausgebrochen. Mal wieder. Denn auch in diesem Jahr sorgen die altbekannten Panini-Sticker pünktlich zur Fußball-WM für einen echten Hype
Seit die Sticker zur WM 1978 erstmals in Deutschland erhältlich waren, wächst die Fangemeinde hierzulande unaufhörlich. Und das, obwohl die Klebebildchen über die Jahre deutlich teurer geworden sind. Von 0,50 Euro im Jahr 2006 stieg der Preis auf nunmehr 0,90 Euro in diesem Jahr, was das Sammeln der in diesem Jahr 682 Sticker zur bisher teuersten Ausgabe macht. Doch wie teuer ist es denn nun eigentlich, das ganze Sammelalbum zu komplettieren? Laut Paul Harper, Mathematik-Professor der Cardiff University, würde es im Schnitt 870,30 Euro kosten. Jedoch scheint sich der Professor verrechnet zu haben, was zwei Schüler dazu veranlasste, bei „Jugend forscht“ teilzunehmen, um seine Theorie zu widerlegen. Das Projekt bewies, dass Harper das Tauschen mit anderen Sammlern sowie das Bestellen von Stickern auf der Panini-Homepage nicht mit einberechnet hatte. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren würde man demnach auf ungefähr 175 Euro kommen, ohne Tauschen auf 268 Euro.
Jährlich erwirtschaftet Panini mit ihren über 1000 Mitarbeitern einen Umsatz von ca. 750 Millionen Euro, ist in mehr als 100 Ländern aktiv, besitzt in Brasilien, Chile, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Mexiko, Russland, der Schweiz, Spanien, der Türkei und den USA Tochtergesellschaften und ist auch in Deutschland seit 1974 vertreten. Außerdem ist das italienische Unternehmen der führende multinationale Verleger von Comics, Kindermagazinen und Mangas in Europa und Lateinamerika. Geht man in das Jahr 1961 zurück, so hätte man dies wohl nie für möglich gehalten: Damals gaben die Brüder Giuseppe, Umberto, Benito und Franco Cosimo Panini in Modena die erste Serie mit 90 Spielern der ersten italienischen Fußballliga heraus. Nur wenige Jahre später erfand Umberto eine automatische Verpackungsmaschine, die sicherstellte, dass sich in einem Päckchen keine Doppelten befinden, den sogenannten Fifimatic.
In Kiel haben die Sticker ebenfalls großen Anklang gefunden. Auch in der KIELerleben-Redaktion wurde schon fleißig getauscht und wer möchte, kann verschiedene Tauschbörsen besuchen, zum Beispiel immer samstags im Musik-Café Prinz Willy. Wer das nicht schafft, kann auch über Tauschbörsen im Internet, wie z. B. stickermanager.com, an die fehlenden Bildchen kommen. Übrigens: Das Auftreiben der letzten 19 Sticker würde laut Paul Harper genauso lange dauern wie das der ersten 663. Na dann: Viel Spaß beim Sammeln!
Sandrik Pfiel