Sönke Bergemann ist der Geschäftsführer des Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümervereins Haus & Grund Kiel. KIELerLEBEN sprach mit ihm über verschlungene Berufswege, die Leidenschaft zum Sport und die Familie.
Mit hochgekrempelten Hemdsärmeln, das Sakko über die Stuhllehne gehängt, sitzt Sönke Bergemann im Büro und nippt an seinem Kaffee. Das Telefon schweigt, Zeit zum Durchatmen. Zwischen Interessenvertretung und Regelterminen einer der seltenen ruhigen Momente im Alltag des Geschäftsführers des Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümervereins Haus & Grund Kiel. Ein Job, den er gerne macht. Doch fast wäre es nicht dazu gekommen: Bergemanns Karriere bei Haus & Grund begann mit einer Absage auf seine Bewerbung.
„Ich bin der Trainer“
Dies war nicht die einzige Absage im Leben des heute 50-Jährigen. „Mein Traum war es, Kriminalkommissar zu werden.“ Drei Mal bewarb sich der Mann mit dem Gerechtigkeitssinn bei der Polizei, drei Mal wurde er abgelehnt. „Sollte wohl nicht sein“, sagt er fröhlich und um seine braunen Augen bilden sich sympathische Lachfältchen. Stattdessen zog es den gebürtigen Flensburger zum Jura-Studium nach Kiel. Dann folgte die Bewerbung bei Haus & Grund. „Arbeitsbeginn war an einem Tag, an dem ich nicht konnte“, erinnert sich Bergemann. Er spielt gedankenverloren mit seiner Lesebrille. „Da haben sie sich für einen Mitbewerber entschieden.“ Einen Monat später kündigte dieser, Bergemann bekam die Stelle. „Das ist jetzt 20 Jahre her.“ 2005 übernahm er die Geschäftsführung des Vereins. „Es ist wie im Sport: Ich bin der Trainer. Ich kann nicht auf allen Positionen spielen, das machen meine Mitarbeiter. Aber ich kann eine Richtung vorgeben und Strategien für die Zukunft entwickeln“, beschreibt er seinen Aufgabenbereich mit einer für ihn typischen Sportmetapher.
Vom Sport fürs Leben lernen
Generell nimmt Sport in Bergemanns Leben eine große Rolle ein. „Man kann vom Sport viel fürs Leben lernen.“ Früh spielte der kleine Sönke Fußball, mit zehn Jahren wechselte er zum Handball. Seine Frau Ingrid lernte er bei einem Handballturnier kennen, und auch seine drei Jungs Mats (21), Thies (19) und Klas (17) sind sportlich aktiv. Besonders stolz ist er dabei auf seinen Jüngsten. Er leidet seit der Geburt an Mukoviszidose, einer vererbbaren Stoffwechselkrankheit. „Sein Start ins Leben war nicht leicht. Drei Monate hat er im Krankenhaus gelegen. Heute führt Klas ein fast ganz normales Leben.“ Bergemann streicht sich durch die grauen Schläfen. „Wir haben gelernt, nicht aufzugeben – wie im Sport.“ Umso mehr genießt er die schönen Momente im Leben, sei es ein Familienurlaub auf Mallorca, ein Fallschirmsprung, den er von seinen Kollegen zum 50. Geburtstag geschenkt bekam oder einen Moment der Ruhe. Denn plötzlich hat ihn der Alltag wieder. Das Telefon klingelt.
Lifestyle mit Sönke Bergemann
Restaurant: Je nach Anlass. Als Familie gerne im Acqua in Strande, beruflich im Kieler Kaufmann.
Uhr: Ich habe zwei Uhren, eine Skagen Titanium, die zum Anzug passt, und eine Fossil für die Freizeit.
Entspannung: Ein Mal in der Woche in meiner Laufgruppe und bei meiner Familie natürlich.
Objekt: Ich trage immer sechs 1-Cent-Münzen im Portemonnaie, einen Glückscent für jeden in meiner Familie und einen für den, der gerade Glück braucht. Die gebe ich nie aus!
Schlaf: Gerne lange und gerne mehr.
Spleen: Wenn der Wecker morgens klingelt, muss ich snoozen. Mindestens ein Mal.
Moment: Es gab viele schöne Momente, aber die Geburten meiner Kinder war die bewegendsten.
Handy: Mein iPhone ist mein mobile office.
Ziel: Weiterhin viel Positives erleben und den Moment schätzen können.
Urlaub: Ski und Meer. Einmal im Jahr zum Skiurlaub nach Norwegen, einmal ans Meer in die Sonne.
After Work: Sport. Egal ob aktiv Laufen oder passiv Handball.
Auto: Audi A5.