Man nehme eine Hand voll fremder Menschen und vermische ihre kulinarischen Fähigkeiten in einer unbekannten Küche, sodass am Ende etwas Appetitliches dabei herauskommt.
Wem dieses Rezept bekannt vorkommt, hat auf jeden Fall schon einmal mehr Erfahrung mit gemeinschaftlichen Kochaktionen als ich, als ich mich spontan bei Cookasa anmelde. Um herauszufinden, wie wildfremde Menschen dazu kommen, gemeinsam zu kochen, öffne ich erst einmal die kreativ gestaltete Internetseite des Portals. Über der sympathisch formulierten Anleitung prankt in großen Buchstaben der Schriftzug „Gemeinsam essen und kochen verbindet“. Das klingt doch genau so, wie ich es mir vorstelle: Nette Menschen kennenlernen, ein paar Leckereien entdecken und dabei vielleicht sogar meine nahezu nicht vorhandenen Kochkünste verbessern.
Mit wenigen Klicks lege ich fest, wann ich an welcher Kochveranstaltung teilnehmen möchte. Auch ob ich alleine oder als Team antrete und ob ich meine eigene Küche als Ort des Geschehens zur Verfügung stellen kann, ist schnell angegeben. Nun bedarf es nur noch eines Profilbildes, auf dem hoffentlich niemand zu erkennen vermag, dass ich nicht die beste Köchin bin. Fertig! Leider muss ich mich zunächst noch gedulden, erst einen Tag vor dem Zusammentreffen erhalte ich weitere Informationen zu Kochteam und Gastgeber. Auch wer Einkäufer sein darf, wird kurzfristig per Zufallsprinzip bestimmt. Tatsächlich wird dieses Glück mir und meinem zugelosten Partner Julian zuteil, wie mir das Cookasa-Team endlich per E-Mail verrät. Ob Julian wohl genug Erfahrungen mit dem Kochlöffel hat, um meinen Mangel an Abschmeck-Künsten zu kompensieren? „Eigentlich bin ich auch nicht so der ganz große Koch“, nimmt er mir meine Hoffnung lachend, als wir wenig später telefonieren und einen Einkaufstermin verabreden. Trotzdem hat er eine leckere Rezeptidee: Kartoffel-Kürbis-Gratin.
Am Tag des Cookasa-Events treffen wir uns auf Julians Vorschlag hin um 18.18 Uhr zur Zutatenbeschaffung vor dem Supermarkt. Diese Idee macht mir meinen Teampartner sofort sympathisch. Etwas planlos stöbern wir durch die Lebensmittelregale. Während wir einige Kleinigkeiten und eine Menge buntes Gemüse einsammeln, erfahre ich, dass Julian schon Cookasa-Expertise hat: „Es war jedes Mal eine unterhaltsame Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen.“ Wir vervollständigen unseren Einkaufskorb mit leuchtend grünen Naschi-Birnen, dann sind wir bestens für das Festmahl gewappnet. Schon ein kurzes, lockeres Gespräch später kommen wir fast zeitgleich mit Teilnehmerin Nine bei der ausgelosten Gastgeberin an. Manja empfängt uns mit freundlichem Blick und führt uns in ihre Küche, einen herzlich und modern eingerichteten Raum. Es ist ein komisches Gefühl, einfach so in eine unbekannte Wohnung zu spazieren und die Einkäufe auf den Tisch zu stellen. Primär finde ich es aber spannend, so unvermittelt einen Einblick in das Leben einer Fremden zu bekommen – und in das Kochverhalten so unterschiedlicher Personen. Jeder schnappt sich einfach ein paar Zutaten und macht sich bereit, loszukochen. Vorher kommt Nine jedoch noch verantwortungsbewusst der ihr zugelosten „Chefrolle“ nach: „Meine Pflicht ist es, dafür zu sorgen, dass der Einkaufspreis gerecht zwischen den Köchen aufgeteilt wird. Gastgeberin Manja laden wir natürlich ein.“
Während der Rest der Kochtruppe sich nun dem Salat und der Soße widmet, habe ich mich in weiser Voraussicht den Kartoffeln angenommen. Ziel ist es, noch möglichst lang mein Defizit an Kocherfahrung zu verheimlichen. Kartoffeln schälen kann ich! Scheinbar sind auch die anderen mit ihren Aufgaben zufrieden: Es herrscht gemütliche Stimmung, während wir so vor uns hin rühren, schnippeln und quatschen. Vielleicht liegt dies an der privaten Umgebung oder der Tatsache, dass jeder etwas zu tun hat. Jedenfalls fließen die Gesprächsthemen auffällig ungezwungen ineinander. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir uns alle gerade zum ersten Mal begegnen. Fast alle – Julian kennt Nine schon von einem vorherigen Kochtreff. „ Ein schöner Gedanke, dass man als Teil der Cookasa-Community dem einen oder anderen Gesicht vielleicht öfter begegnet“, finde ich. Während schließlich unser Kartoffel-Kürbis-Gratin im Ofen bruzelt, stürzen wir uns gierig auf die Vorspeise, so viele neue Eindrücke haben hungrig gemacht! Der Salat ist schon einmal gelungen, da sind wir uns einig. Als endlich der Auflauf verspeist werden kann, gehen die Meinungen schon etwas weiter auseinander. „Die Gemüsebrühe schmeckt man aber deutlich heraus“, bemerkt Nine vorsichtig. Doch nach einigen weiteren Bissen, hat sie sich schon an die Kreation gewöhnt. „Es geht bei Cookasa ja auch darum, offen für neue Geschmacksrichtungen zu sein“, lacht Gastgeberin Manja. Nachdem wir gemeinschaftlich noch die Naschi-Birnen verschlungen haben, ist wirklich jeder satt und zufrieden.
Im Schein des Halloween-Lichtes, das Julian kurzerhand aus den Kürbisresten geschnitzt hat, lassen wir den gelungenen Abend mit Geplauder ausklingen. Auch wenn heute nur Manja in ihre Küche geladen hat, hat jeder einen kleinen Einblick in sein Leben gewährt. Eine Erfahrung, aufgrund derer ich Cookasa auf jeden Fall weiterempfehle – an Kochtalente wie Kartoffelschäler!