Zehn Bläser, eine Bläserin und ein Schlagzeuger nehmen das Publikum mit auf eine Reise durch die vielfältige Geschichte britischer Musik – vom 16. Jahrhundert bis zu Bond, Sting und den Beatles.
Wenn man an Veranstaltungsorte für Konzerte im Kieler Stadtgebiet denkt, dann fallen, je nach gewünschter Größe, verschiedene Möglichkeiten ein: Das Max beispielsweise oder der aktuelle noch im Umbau befindliche Konzertsaal im Schloss und natürlich die Ostseehalle und, wenn's ganz groß sein soll, das Nordmarksportfeld.
Eher nicht auf der Rechnung haben dürften die meisten das Casino der Stadtwerke Kiel. Bis zum vergangenen Jahr ging das auch dem Team des Schleswig-Holstein Musik Festival so, denn erst zum zweiten Mal wurde dieser Ort am gestrigen Montag mit Konzerten bespielt.
Eine gute Wahl, wie sich spätestens zeigt, als die Sommersonne hinter Bäumen verschwindet und sodann das gesamte Publikum das Konzert nicht nur akustisch, sondern auch visuell genießen kann.
Und zu sehen gibt's da so einiges! Nicht weniger als zwölf Personen stehen an diesem Abend nämlich auf der Bühne. Die meisten von ihnen bleiben im Verlauf des Abends nicht nur bei einem Instrument und sogar Instrumentenwechsel während einzelner Stücke sind keine Seltenheit. Hinzu kommen diverse Dämpferwechsel und so gibt es praktisch die ganze Zeit über keinen Stillstand.
Das gilt auch für die Musik: Salaputia Brass führt zurück bis ins 16. Jahrhundert und spielt Holborne-Suite aus „The Fairie Round“ genauso eindrucksvoll wie Medleys aus Bond- und Beatles-Songs und die vielleicht zweitschönste Darbietung von Stings „Englishman in New York“ – nach dem Original, versteht sich.
Dass alles Dargebotene hervorragend klingt, davon war auszugehen: Schließlich kennen sich die Mitglieder des Ensembles bereits aus Zeiten des Bundesjugendorchesters und allesamt bekleiden inzwischen Solo-Positionen in deutschen Spitzenorchestern.
Der ungewöhnliche Name des Ensembles entstammt übrigens, so geht zumindest die auf der Bühne erzählte Geschichte, den alle Mitglieder einenden Erlebnissen als Lateinversager:in. An einem feuchtfröhlichen Abend sei die Idee entstanden, sich deshalb einen Bandnamen in ebendieser Sprache zu geben. Salaputia lässt sich frei mit „kleine, geile Knirpse“ übersetzen.