Eine Mischung aus alt und neu – so beschreibt Sabine Emma Sälzer den Einrichtungsstil ihres Hauses in Eckernförde. Seit sieben Jahren lebt sie mit ihrem Ehemann, den zwei Kindern und zwei Hunden im hohen Norden. Auf ihrem Instagram-Account @atelierdemliebenkinde postet sie regelmäßig wunderschöne Bilder von ihren vier Wänden. Dabei begeistert sie mit inspirerenden Wohnideen, kreativen DIYs und Eindrücken vom Leben am Meer. Förde Fräulein Finja hat Emma auf einen Schnack besucht und jede Menge Fotos mitgebracht.
Hat deine Liebe für Deko und Inneneinrichtung etwas mit deinem Beruf zu tun?
Nein, das ist ein reines Hobby. Mein Mann hat das Stiftungszentrum Schleswig-Holstein gegründet. Wir beschäftigen uns mit Stiftungen, helfen bei Stiftungsgründungen. Wir vernetzen beispielsweise die Menschen, die zwar eine gute Idee für eine Stiftung, jedoch nicht genügend Kapital haben, mit denen, die das Kapital liefern können. Beruflich mache ich also etwas komplett Anderes.
Wie kommt es dann, dass du so ein Händchen für Interior hast?
Ich habe es einfach schon immer geliebt, mein Zuhause zu gestalten und stecke mein ganzes Herzblut hinein. Bei unserem früheren Haus in Fulda, was wir selbst entworfen und gebaut haben, war ich noch stärker in meinem Element und habe meine kreative Ader total ausgelebt.
Wie kam es, dass ihr von Fulda nach Eckernförde gezogen seid?
Seit sieben Jahren lebe ich nun an der Ostsee. Ich komme ursprünglich aus Hamburg. Vorher habe ich in Hessen gelebt, wo ich auch meinen Mann kennenlernte. Ich hatte jedoch einfach zu starke Sehnsucht nach dem Norden. Da wir sehr flexibel sind und von überall aus arbeiten können, haben wir schließlich unser Haus in Fulda verkauft, alle sieben Sachen samt unserer zwei Kinder zusammengepackt und Hessen verlassen. Und hier habe ich endlich meine geliebte Ostsee vor der Tür!
Musstet ihr viel am Haus verändern, um es genau nach euren Vorstellungen zu gestalten?
Wir mussten noch sehr viel machen. Vor uns hat hier eine norwegische Frau gewohnt und die Norweger mögen ihre Einrichtung gerne sehr dunkel. Alles war in schwarz oder dunklem Lila gestrichen – sogar die Türen. Wir haben ein großes Terrassenfenster eingebaut und im Zimmer meines Sohnes einen Durchbruch ins Dach geschaffen, damit er mehr Platz hat. Einige Türen haben wir durch hübsche Stalltüren ersetzt. Die Küche haben wir ebenfalls komplett erneuert. Mein Mann ist leidenschaftlicher Hobbykoch und somit lag die Küche in seinen Händen.
Wie bist du darauf gekommen dir einen Instagram-Account zu erstellen?
Ich habe meinen Account nun seit circa drei Jahren. Eigentlich habe ich mir den zugelegt, weil mein Sohn sich unbedingt bei Instagram anmelden wollte. Da möchte ich vorher lieber erst einmal schauen, was das für eine Plattform ist. Ich bin dann dabei geblieben, während mein Sohn sich schließlich doch dagegen entschieden hat.
Hat der Name „atelierdemliebenkinde“ eine besondere Bedeutung für dich?
Ich habe einmal einen Holzbügel auf dem Flohmarkt gefunden, in den „Dem lieben Kinde“ eingraviert war. Auf einem Buch von mir steht es ebenfalls geschrieben und ich fand das Cover so hübsch. Seitdem habe ich mir vorgenommen, dass ich irgendwann mal ein Unternehmen gründe, das ich „Atelier dem lieben Kinde“ nenne – nun ist es der Name meines Instagram-Accounts geworden.
Ist es für dich ein reines Hobby oder könntest du dir auch vorstellen etwas in der Art beruflich zu machen?
Nein, es bleibt bei mir definitiv ein Hobby. Ich gebe nebenbei jedoch Kreativkurse. Thematisch drehen sich diese ums Häkeln, Stempeln auf Stoff oder Papier, Kränze binden oder andere kreative Ideen. Wir sind dann meistens eine Gruppe aus bis zu 10 Personen. Instagram nutze ich dafür, diese zu bewerben. Das reicht mir völlig!
Du magst „alte“ Möbel. Also gehst du gerne auf Flohmärkte?
Definitiv. Ich liebe zum Beispiel meine Esszimmerstühle aus gedrehtem Papier, die ich nun schon seit 30 Jahren besitze. Natürlich besitze ich viel aus dem Möbelhaus, aber Flohmarktfunde verleihen der Einrichtung das gewisse Etwas. Auch Erbstücke findet man bei mir. Ich mag es, wenn man besondere Möbel hat, die für die Ewigkeit sind.
Welches ist dein absolutes Lieblingsstück?
Definitiv mein Klavier. Das habe ich damals zur Hochzeit von meinem Mann geschenkt bekommen und ich liebe es einfach. Mit dem Spielen habe ich erst relativ spät begonnen, nämlich als meine Tochter geboren wurde. Hier finden auch regelmäßig Hauskonzerte statt, das passt natürlich. Also bei uns ist immer etwas los.
Wirst du oft vom Umbau-Wahnsinn gepackt?
Ich tausche gerne mal Deko-Elemente aus. Das Sims hinterm Sofa ist perfekt, um es immer anders zu dekorieren. Beim Farbschema bleibe ich mir aber eigentlich immer treu. Wobei ich gerade überlege, ob ich meinen alten Brotschrank oder das Bett in einer anderen Farbe streiche.
Wo findest du Inspiration?
Ich vermische verschiedene Einflüsse miteinander. Ich übernehme eigentlich nichts eins zu eins, sondern picke mir meine Favoriten heraus und kombiniere diese. Ich folge verschiedenen Interior-Accounts auf Instagram, da gibt es viel zu sehen.
Was steht auf deiner Wohn-Wunschliste ganz weit oben?
Ich hätte gerne eine Schaukel von der Firma Vitra. Die gibt es auch als normalen Stuhl. Eine Schaukel wäre aber ein besonderer Hingucker!
Hand aufs Herz: Wie hältst du dein Haus mit zwei Kindern und zwei Hunden „instagramtauglich“?
Mein Haus ist definitiv nicht immer instagramtauglich. Wenn ich Fotos mache, dann oft eine ganze Serie, die ich dann öfter verwenden kann. Ich poste auch viel vom Strand, vom Hund und DIY-Projekte. Dadurch bin ich nicht ausschließlich auf Interior festgelegt und daher muss es nicht immer perfekt aussehen. Ich lebe mit meiner Familie in dem Haus und das kann man auch sehen.