Ihr wollt eine einzigartige Trauung, die eure Persönlichkeit und eure besondere Liebe in den Mittelpunkt stellt? Dann entscheidet euch für eine Freie Trauung. Im KIELerleben-Interview erzählt Nicole Groth, Freie Traurednerin aus Kiel, warum diese Zeremonie zunehmend beliebter wird.
KIELerleben: Nicole, was ist eine Freie Trauung?
Nicole: Immer mehr Paare wollen ihren Hochzeitstag persönlicher gestalten. Im Standesamt oder in der Kirche ist das aber nur bedingt umsetzbar. Mit einer Freien Trauung erleben Verliebte eine Zeremonie, die ihre Wünsche und Vorlieben berücksichtigt. Sie ersetzt nicht den Gang zum Standesamt, ist aber eine feierliche Ergänzung.
Was macht diese Zeremonie zu etwas Besonderem?
Die komplette Trauung ist auf das Glück der verliebten Nordlichter ausgerichtet, wie auch meine Rede. So sitze ich jedes Mal wieder vor einem leeren Blatt Papier, das ich Zeile um Zeile mit einer wahren Liebesgeschichte fülle. Dadurch entsteht eine Rede, die voll und ganz auf die besondere Verbindung des Paares eingeht.
Und was beinhaltet eine Freie Trauung noch?
Die persönliche Rede zum Paar nimmt bei mir den größten Teil ein. Am Hochzeitstag geht es schließlich um die zwei Verliebten, dann sollte auch ihre Geschichte gebührend gewürdigt werden. Doch es gibt noch weitere stimmungsvolle Elemente, die eine Freie Trauung ausmachen. Das Ja-Wort ist natürlich das, zu dem alles hinführt, der wichtige Höhepunkt. Der persönlichste Part ist aber das Ehegelöbnis. Denn mit ihren ganz eigenen Worten drücken die Paare aus, was sie füreinander empfinden. Da können Redner:innen nicht dran klingeln. Nicht jedes Paar entscheidet sich für ein Gelöbnis. Denn wie der Name schon sagt, ist man in der Gestaltung der Trauung frei. Weitere Elemente können noch Musikstücke, der Ringtausch oder auch Rituale sein. Auch die Liebsten können aktiv in die Trauung eingebunden werden und somit Teil dieser besonderen Zeremonie sein.
Was hat es mit den Ritualen auf sich?
Rituale bringen die Verbundenheit und Liebe des Paares zum Ausdruck und sorgen für mehr Aktivität innerhalb der Zeremonie, vor allem wenn die Gäste mitmachen können. Sie können etwa gute Wünsche für das Paar oder auch Ratschläge für die Ehe auf Zettel schreiben, während Musik läuft. Die lieben Worte werden dann eingesammelt und auf Wunsch werden einige noch in der Trauung vorgelesen. Das kann schon recht witzig sein. Der Renner im vergangenen Jahr war aber das Schnapsritual. Denn am Ende hieß es nicht nur für das Paar, sondern auch für die Gäste: Proooost!