Michael Altenhofer gibt monatlich Tipps, wie Sie Ihr Leben leichter nehmen können. Diesmal verrät er, was es mit unseren inneren Monstern auf sich hat.
Das Ungeheuer von Loch Ness ist Ihnen bestimmt noch gut in Erinnerung. Hat man es jemals entdeckt oder blieb es ein Mythos? Gehört hat man jedenfalls schon lange nichts mehr davon. Das muss auch gar nicht sein. Denn es gibt genug andere Monster, um die wir uns kümmern müssen. Kleine und große Ungeheuer, die aus den Tiefen unseres Unbewussten plötzlich auftauchen und ganz unvermittelt zuschnappen. Optisch sind sie nicht zu erkennen. Aber in unserem Verhalten erkennt man gut, wenn sie an die Oberfläche schwimmen. Plötzliche Gemütsschwankungen bis hin zu Aggressivität sind die Auswirkungen dieser Monster. Ein kleiner Reiz im Außen wirkt wie ein Köder – und schon ist es da. „Immer wenn du mich an damals erinnerst, werde ich wütend“ oder „Wenn ich warten muss, bin ich kurz vor dem Explodieren“, sind Beschreibungen dieser Monster. Manche dieser Ungeheuer gab es immer schon, manche kommen erst nach und nach im Laufe des Lebens dazu. Viele Menschen versuchen, den Köder im Außen zu vermeiden, damit das ungeliebte Monster einfach weiterschläft. Gespräche werden dann vermieden und bei manchen versucht das Umfeld, darauf Rücksicht zu nehmen: „Dem Peter muss man immer Recht geben, damit er nicht beleidigt ist.“ Wenn man sich auf so etwas einlässt, hat das Monster komplett die Kontrolle übernommen, sogar wenn es schläft. Diese kleinen und größeren Monster kann nur derjenige loswerden, in dessen Kopf sie wohnen. Ein erster Schritt hierzu ist die Erkenntnis, dass es sich in dem Moment, wo sich eine Gemütsschwankung ankündigt, „nur“ um eines meiner kleinen Ungeheuer handelt. Jenes von Loch Ness hat man irgendwann Nessi genannt. Ab dann war es weniger furchteinflößend. Also, wie nennen Sie Ihres?