Das Stadtwerke Eisfestival hat eine turbulente Saison hinter sich und schließt dennoch mit zufrieden stellenden Zahlen ab. Die finalen Buchungs- und Läuferzahlen liegen trotz Einbußen gegenüber der Saison 2019/20 über den Erwartungen von Veranstalter Kiel-Marketing, Eisbahnbetreiber interevent und Titelsponsor Stadtwerke Kiel AG.
Nach einem Jahr Zwangspause war das 22. Veranstaltungsjahr alles andere als Routine. Das Hygienekonzept sowie die Umsetzung der 3G- und später 2G-Regel waren jedoch gut vorbereitet und wurden von den Besucher*innen verständnisvoll akzeptiert. Auch der Verzicht auf die Eisbahnüberdachung mit freiem Blick auf das Hafenpanorama, hat sich als richtige Entscheidung herausgestellt, um den Betrieb bis zum geplanten Saisonende aufrechterhalten zu können.
Nach der positiven Halbjahresbilanz (siehe Meldung, 17.12.2021) mussten zum Ende der Saison jedoch noch Einbußen hingenommen werden. Einen Grund vermuten Veranstalter und Betreiber gleichermaßen: Die Begrenzung auf max. 100 gleichzeitig anwesende Personen ab dem 4.1.22 verursache Einbußen im bisher positiven Saisonverlauf. Trotz einer Auslastungsampel, die über Wartezeiten und Auslastung digital in Echtzeit informierte, seien gerade in den letzten Ferientagen die Warteschlangen der geduldigen Gäste sehr lang gewesen. Die Eislaufzeit wurde auf zwei Stunden limitiert, um den vielen willigen Schlittschuhläufer*innen den Winterspaß trotzdem weiterhin ermöglichen zu können.
Kathrin Groß, Projektleiterin von Kiel-Marketing betont: „Unterm Strich sind wir als Veranstalter mit dieser Saison zufrieden, weil wir das Stadtwerke Eisfestival bis zum geplanten Ende betreiben durften und auch das allabendliche Eisstockschießen und das Batterie24 Eisstock-Masters, allerdings ohne Zuschauer*innen, wie geplant stattfinden konnten“ und sagt weiter: „Außerdem ist eine Auslastung von rund 50% beim Eisstockschießen, viele davon in Form von kleinen Weihnachtsfeiern auch ohne Catering, am Ende doch eine gute Bilanz, besonders im Vergleich z.B. zu vielen Gastronomen, die es deutlich härter getroffen hat.“
Auch für Thomas Hein, Geschäftsführer von interevent geht das Ergebnis in Ordnung: „Wir hatten vor dem Saisonstart mal vorsichtig mit rund 50% Auslastung auch bei den Läufer*innen und Schulklassen kalkuliert. Diese Erwartungen wurden letztendlich übertroffen, auch wenn das Minus natürlich sehr schmerzt. Ich bin in erster Linie froh, dass wir in dieser schweren Zeit das Eislaufen für Schulklassen aufrechterhalten durften, auch wenn von den zu 100% ausgebuchten Schulterminen wegen der Coronaverschärfung und des teilweisen schlechten Wetters einige Termine kurzfristig abgesagt wurden.“
Frank Meier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Kiel, meint dazu: „Das Stadtwerke Eisfestival in dieser schwierigen Zeit zu realisieren, war eine große Herausforderung für alle Akteure. Dass es gelungen ist, vielen Kieler Kindern, Jugendlichen und Familien die Outdoor-Aktivität auf dem Eis zu ermöglichen, freut mich sehr. Und dass am Ende alle mit dem Ergebnis zufrieden sind, lässt uns optimistisch in die nächste Eislauf-Saison blicken – hoffentlich unter wesentlich entspannteren Umständen.
Die Bilanz in Zahlen
Schlittschuhlaufen:
Die Zahl der Eisläufer*innen hat sich von der Halbzeitbilanz (12.000) bis zum Saisonende nochmal auf 23.400 nahezu verdoppelt. Dennoch sank die Gesamtauslastung gegenüber der vergleichenden Saison 2019/20 von 75% Auslastung zur Halbzeit (2019/2020: rund 16.300) auf 62% (2019/2020: rund 37.500) in der Endbilanz am 16.01.2022. Die beliebte Möglichkeit von Kindergeburtstagen mit Nutzung einer beheizten Pagode konnte in dieser Saison nicht angeboten werden.
Schulklassen:
Mit rund 1.500 Schülerinnen und Schülern (2019/2020: rund 1.500 Schülerinnen und Schüler) war die Schulklassen-Auslastung zu 100% i. Vgl. zum Vorjahr in der Vorbuchung eigentlich erreicht. Durch kurzfristige Absagen kamen am Ende 2.386 Schülerinnen und Schüler (2019/2020: 3.226 Schülerinnen und Schüler), was damit nur noch 74% gegenüber dem Vorsaisonvergleich entspricht.
Batterie24-Eisstock-Masters:
Auch beim Turnier schmälerten kurzfristige Stornierungen die gute Vorbuchungslage von 75% gegenüber 2019/2020. So hatten sich 90 Mannschaften für das Turnier 21/22 gemeldet (2019/2020: 120 Mannschaften). Am Ende nahmen jedoch nur 58 Mannschaften, also knapp 50% der möglichen Kapazität am Turnier teil. Als Grund der Stornierungen wurden überwiegend die verschärften Coronaregeln und aktuellen Inzidenzwerte genannt.
Eisstockschießen:
Mit insgesamt 172 gebuchten Bahnstunden (2019/2020: 380 Bahnstunden) lag die Auslastung des abendlichen Wintervergnügens bei lediglich 45% Auslastung gegenüber dem Referenzjahr 2019/20.
Coronabedingt war in diesem Jahr keine Kombination von Eisstockschießen und Feiern mit Catering in beheizten Pagoden möglich. Damit entfiel das beliebte Angebot für Weihnachts- und Firmenfeiern.