2020 wurden in Kiel 1878 Fahrräder und Fahrradteile bei der Polizei als gestohlen gemeldet. Dabei kann nur jeder achte Fall aufgeklärt und der/die Täter*in ermittelt werden.
Und das sind nur die Fälle, die bei der Polizei zur Anzeige kommen. Fahrräder werden im gesamten Stadtgebiet gestohlen, signifikant sind die Fallzahlen im Bereich Holtenauer Straße und in der Innenstadt, insbesondere im Umfeld des Bahnhofes.
Den besten Diebstahl-Schutz bieten stabile Schlösser, um den Aufwand zu erhöhen und Langfinger abzuschrecken. Bei der Wahl eines Schlosses sollte auf eine Zertifizierung und hochwertiges Material geachtet werden. Beratung bekommt ihr im Fachgeschäft sowie unter www.vds-home.de, www.adfc.de und www.test.de.
Euer Fahrrad solltet ihr nicht nur abschließen, sondern besser an einem festen Gegenstand wie dem Fahrradständer anschließen! Ermittlungserfahrungen haben gezeigt, dass Bügelschlösser eher selten aufgebrochen werden. Mehr Sicherheit bietet auch ein zweites Schloss, welches anders beschaffen ist, wie zum Beispiel ein stabiles Kettenschloss.
Obacht auch im Fahrradkeller! Hinter der/dem vermeintlichen Zeitungsbot*in auf der anderen Seite der Gegensprechanlage könnte sich ein*e dreiste*r Fahrraddieb*in verbergen, um sich Zutritt zum Haus zu verschaffen. Gemeinschaftsräume wie Fahrradkeller werden mitunter gezielt aufgesucht. Offenstehende Türen und ungesicherte Fahrräder machen den Beutezug leicht.
Auch wertige Teile von Fahrrädern wie Sättel oder Reifen werden häufig entwendet. Schnellspanner machen den Diebstahl mitunter spielend einfach. Abhilfe können hier diebstahlhemmende Spezialschrauben bieten, die im Handel mit Schlüssel für kleines Geld erhältlich sind.
Eine sinnvolle Ergänzung, besonders für hochwertige Zweiräder, kann auch ein GPS-Tracker sein: Der versteckt angebaute Sender alarmiert die/den Besitzer*in auf dem Smartphone, wenn das Rad bewegt wird und übermittelt zudem laufend den aktuellen Standort. In diesem Fall solltet ihr allerdings nicht selbst die Verfolgung aufnehmen, sondern sofort die Polizei über Polizeiruf 110 informieren.
Eine Fahrradcodierung erschwert den Dieb*innen den Weiterverkauf. Der individuelle Code, der in den Rahmen des Fahrrades eingraviert wird, ermöglicht es Polizei und Fundbüro, die/den tatsächliche*n Eigentümer*in zu identifizieren. Ausgewählte Fahrradfachgeschäfte bieten diesen Service an.
Im Falle eines Diebstahls
Sollte euer Fahrrad dennoch abhandenkommen, sichert euch ein Fahrradpass alle erforderlichen Angaben für die Anzeigenerstattung bei der Polizei und Schadenabwicklung bei der Versicherung. Im Fahrradpass werden alle relevanten Daten zu Hersteller, Modell, Farbe, Rahmennummer (ggf. Codierung) und viele weitere Angaben eingetragen. Mithilfe dieser Daten können Räder oftmals wieder beschaffen werden. Einen Fahrradpass erhaltet ihr bei jeder Polizeidienststelle oder kostenlos für euer Smartphone im App-Store oder bei Google Play.
Tipps für den Kauf von Gebrauchträdern
Ziel der Langfinger ist es, das Diebesgut zu Geld zu machen. Flohmärkte oder Online-Auktionshäuser sind dafür beliebte Orte. Darum gilt: „Augen auf beim Ankauf von Gebrauchträdern!“
• Lasst euch Kaufbelege zeigen.
• Schließt einen schriftlichen Kaufvertrag ab. Dort werden die Fahrradbeschreibung und Rahmennummer sowie die Namen von Käufer*in und Verkäufer*in eingetragen. (Musterkaufverträge erhaltet ihr als kostenlosen Download z. B. unter www.adfc.de)
• Lasst euch den Ausweis vorlegen und überprüft die Angaben.
• Im Zweifelsfalle nehmt vom Kauf Abstand.