Das Startsignal für den Neubau gaben Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, Sozialdezernent Gerwin Stöcken und Schleswig-Holsteins Ministerin für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung Sabine Sütterlin-Waack am Montag, 23. Mai, mit dem ersten Spatenstich.
Im Kieler Frauenhaus finden Frauen und Kinder Zuflucht, Schutz und Hilfe. Der Platz des bisherigen Gebäudes mit 26 Plätzen reicht allerdings nicht aus, um alle Schutzsuchenden aufzunehmen. Der Neubau eines zweiten Standortes war dringend erforderlich – dieser erfolgt auf einem Grundstück, das sich bereits zuvor im Eigentum der Landeshauptstadt Kiel befand.
Insgesamt entstehen am neuen Standort 26 Wohnplätze sowie ein Notfallzimmer. Zudem sind auch Büros, Gesprächszimmer und Kinderspielzimmer vorgesehen. Die untere Etage wird barrierefrei gestaltet. Außerdem ist eine visuelle und taktile Ausstattung der Räume geplant, um Frauen und Kinder mit Sinnesbeeinträchtigungen zu integrieren.
Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Sozialdezernent Gerwin Stöcken freuen sich sehr, dass die dringend benötigte Erweiterung des Frauenhauses nun angegangen werden kann: „Gewalt im privaten Umfeld nimmt Frauen und Kindern das, was ihnen am wichtigsten ist: Sicherheit in den vier Wänden, in denen sie wohnen. Das Frauenhaus bietet Betroffenen Schutz und einen Platz zum Durchatmen. Der Bedarf an solchen Plätzen in Kiel ist groß. Die Erweiterung hilft dabei, das Frauenhaus zu stärken und den Schutzauftrag noch besser umzusetzen.“
Das Innenministerium unterstütze das Frauenhaus Kiel jährlich mit der Förderung von 42 Plätzen sowie der anteiligen Förderung der Betriebs- und Mietkosten – also rund 640.000 Euro – erklärt die für Gleichstellung zuständige Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack. Der Spatenstich hat für sie eine herausragende Bedeutung: „Solange wir in einer Welt leben, in der Frauen und ihre Kinder von Gewalt betroffen sind, sind Frauenhäuser unverzichtbar. Unser heutiger Spatenstich ist also mehr als ein Zeichen für etwas Neues, das nun entsteht. Wir zeigen, dass wir Frauen mit Gewalterfahrung nicht alleine lassen, sondern Ihnen eine sichere Zuflucht bieten.“
Der Neubau kann größtenteils aus Fördergeldern des Bundesinvestitionsprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ finanziert werden. Er soll bis zum vierten Quartal 2023 abgeschlossen sein.