Unverhofft kommt oft: Am 14. Juni gab die Pumpe kurzfristig bekannt, dass eine Woche später am 21. Juni Marteria ein Klub-Konzert spielen wird, um die Festival-Saison einzuläuten. Tags darauf waren die Tickets binnen zehn Minuten ausverkauft. Die Glücklichen, die eine Karte ergattert hatten, erlebten einen unvergesslichen Abend
Er ließ seine Fans etwas warten, doch als Marteria um 20.40 Uhr die Bühne der prall gefüllten Pumpe betrat, ging es sofort in die Vollen. Mit „Roswell“ vom gleichnamigen, 2017 erschienenen Album brachte der Rostocker Rapper die Masse auf Betriebstemperatur, ehe er bereits als dritten Song den „Endboss“ und damit auch die tanzfreudige Menge herausforderte. Schnell folgten mit „Scotty beam mich hoch“ und „El Presidente“ weitere Hits, sodass schon bald kein Shirt mehr trocken war. Der 35-Jährige, der von einer Band, mehreren stimmgewaltigen Backroundsängerinnen und seinem Co-Rapper unterstützt wurde, hatte spürbar „Bock“ auf ein Konzert in diesem kleinen, intimen Rahmen. So animierte er die Zuschauer immer wieder zum Mitmachen und gönnte ihnen bei ruhigeren Nummern wie „Tauchstation“ oder „Blue Marlin“ nur kurze Verschnaufpausen.
Kurz nach dem lauthals vom gesamten Saal mitgesungenen Kracher „Das Geld muss weg“ verließ der Rapper nach einer guten Stunde Spielzeit die Bühne. Als alle mit der ersten Zugabe rechneten, tauchte dann jedoch sein Alter Ego Marsimoto auf und performte einige Songs, ehe er wieder Marteria die Bühne überließ. Dieser brachte dann nochmal die gesamte Pumpe zum Beben: Zum berühmten „Die letzten 20 Sekunden“ ließ sich der Wahl-Berliner zunächst auf Händen durch die Halle tragen, ehe er das Publikum aufforderte, die ausgezogenen Shirts zunächst zu wedeln und dann zum Einsetzen des finalen Beats auf die Bühne zu werfen. Nachdem zahlreiche Textilien also durch die Luft geflogen waren, verabschiedete sich Marteria unter tosendem Applaus in den wohl verdienten Feierabend. Fazit: Ein grandioser, besonderer Konzertabend, der mächtig Appetit auf die Festival-Saison machte.