- (Bild: KJHV)
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In diesem Jahr kehrten viele beliebte Flächen auf die Kieler Woche zurück. Die Spiellinie, mit ihren bunten Skulpturen und liebevoll gestalteten Kunstwerken, war eine von ihnen. Aber was verbirgt sich hinter der Aktion?
(Bild: KJHV)
Sie waren farbenfroh, verspielt, abstrakt und ein besonderer Hingucker während der Kieler Woche auf der Krusenkoppel: Die Skulpturen verwandelten die Fläche hinter dem Landeshaus in Europas größtes Kinderfest, bei dem es jede Menge zu entdecken gab – nicht nur für die ganz kleinen Teilnehmer:innen. In liebevoller Handarbeit gefertigt, erfüllten die Figuren nicht nur für die Besucher:innen einen Zweck, sondern waren das Resultat pädagogisch wertvoller Arbeit in der Landeshauptstadt.
Menschen eine Perspektive geben
(Bild: KJHV)
Im Auftrag des Kulturamtes der Landeshauptstadt Kiel erhält die Stiftung Kinder- und Jugendhilfe Verbund (KJHV) bzw. die Stiftung für Kinder-, Jugend- und Soziale Hilfen (KJSH) regelmäßig den Zuschlag, um die Freifläche auf der Krusenkoppel zu bespielen. Dabei sind sie allerdings nicht allein. Bereits sechs Wochen vor dem Beginn der Kieler Woche arbeiteten Künstler:innen in weiteren Projekte und Workshops an den Ausstellungsstücken der Fläche. Sie waren letztlich für das Erscheinungsbild der Fläche verantwortlich.
In Abstimmung mit dem Jobcenter Kiel bekamen in 2022 Jugendliche und sechs weitere Erwachsene die Möglichkeit, erste berufliche Kompetenzen im Bereich Handwerk zu erwerben. Junge Heranwachsende im Alter von 16-25 Jahren, sowie erwerbslose Erwachsene mit multiplen Problemlagen konnten so niederschwellig auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Ein halbes Jahr lang sägten, modellierten und gestalteten die Mitarbeitenden aus Pappmaché, Draht und Farbe die kreativen Kunstwerke. Das Kulturamt der Stadt gab lediglich das Thema vor, um das es sich handeln sollte. Der Höhepunkt ihrer Arbeit war somit die Open-Air-Ausstellung während des größten Segelevents der Welt.
Zauberhafte Vogelwelten
(Bild: KJHV)
Doch mit der Präsentation des Skulturenparks, der den Namen „Zauberhafte Vogelwelten“ trug, endete keinesfalls die Arbeit des KJHV. Von montags bis freitags standen Sozialarbeiter:innen den Jugendlichen und jungen Erwachsenen zur Seite, während sie ihre ersten Schritte im Bereich Handwerk übten. Für viele Teilnehmenden von ihnen war dies keine selbstverständliche Arbeit. „Viele Jugendliche leiden unter Sozialphobien oder anderen Hemmnissen, welche einen normalen Tagesablauf unmöglich machen“, sagt Sozialarbeiter Lukas Kund. „Sich über diese Ängste hinwegzusetzen war eine der anspruchsvollen Aufgaben, denen sich die Teilnehmenden ausgesetzt sahen.“ Neben einer Mehraufwandsentschädigung, welche die kreativen Köpfe hinter den Skulpturen für ihre Arbeit erhielten, gehörten die staunenden Blicke der Kinder zum Lohn der Jugendlichen, die zu einem positiven Selbstwertgefühl beigetragen haben dürften.