- So oder so ähnlich könnte es aussehen, wenn die autonome Fähre zwischen West- und Ostufer in Kiel pendelt. (Bild: CAPTN)
Stell dir vor, du stehst am Ufer der Schwentinemündung und siehst eine Fähre, die ganz ohne menschlichen Kapitän sicher über das Wasser gleitet. Was wie ein Science-Fiction-Film klingt, könnte schon bald Realität in Kiel werden.
Die Stadt an der Förde plant, mit einer autonomen Pendelfähre neue Maßstäbe für den öffentlichen Nahverkehr zu setzen und die maritime Mobilität grundlegend zu verändern.
Autonome Fähren auf der Kieler Förde ab 2028?
Die Kieler CAPTN-Initiative, ein Zusammenschluss aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung, arbeitet an einem bahnbrechenden Projekt: Eine selbstfahrende Fähre soll in Zukunft den Pendelverkehr auf der Schwentinemündung übernehmen. Bereits 2028 könnte die erste teilautonome Fähre ihren Betrieb aufnehmen und damit den Grundstein für eine neue Ära im Wassertransport legen.
Ein Meilenstein für Kiel
Mit dieser autonomen Fähre möchte Kiel nicht nur seine Position als Wissenschaftsstadt stärken, sondern auch einen bedeutenden Schritt in Richtung klimafreundlicher Mobilität machen. Die Verbindung zwischen Dietrichsdorf und Wellingdorf wird dadurch nicht nur effizienter, sondern auch umweltfreundlicher gestaltet. Kiels Mobilitätsdezernentin Alke Voß sieht darin ein Aushängeschild für die Innovationskraft der Stadt und eine Lösung für den Fachkräftemangel im maritimen Bereich.
Was steckt hinter der autonomen Fähre in Kiel?
Die geplante Fähre wird 12,50 Meter lang und 4 Meter breit sein, mit Platz für bis zu 35 Passagier*innen sowie Fahrräder. Ein batterieelektrischer Antrieb sorgt für den nötigen Schub, während die Teilautonomie in der Probephase durch ein Besatzungsmitglied überwacht wird. Die vollständige Autonomie ist das erklärte Ziel, um den Verkehr auf der Schwentinemündung zu revolutionieren.
Herausforderungen und Chancen
Die Realisierung dieses Projekts erfordert umfangreiche Planung und Investitionen. Die Kosten werden auf rund drei Millionen Euro geschätzt, wobei Fördermittel aus dem Landesprogramm Wirtschaft beantragt werden. Die Inbetriebnahme setzt zudem Anpassungen an den Fähranlegern voraus, die von der Stadt Kiel koordiniert werden.
Ein Blick in die Zukunft
Dieses innovative Projekt könnte als Vorbild für andere Städte dienen, die ebenfalls auf nachhaltige Mobilität setzen wollen. Mit der engen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft wird Kiel erneut zum Vorreiter in der Entwicklung intelligenter Verkehrslösungen. Es bleibt spannend, wie sich dieser maritime Meilenstein weiterentwickelt und welche neuen Möglichkeiten sich dadurch für die Region eröffnen.
Spekulationen und Ausblick
Während die autonomen Fähren in Kiel noch Zukunftsmusik sind, bleibt die Frage, wie sich diese Technologie langfristig auf die Schifffahrt und den öffentlichen Nahverkehr auswirken wird. Werden wir bald öfter autonome Schiffe auf unseren Gewässern sehen? Und wie wird sich die maritime Mobilität in den kommenden Jahren weiterentwickeln? Die Kieler Initiative zeigt jedenfalls, dass die Zukunft der Fortbewegung bereits heute beginnt – und das direkt vor unserer Haustür an der Kieler Förde.