Am vergangenen Samstag Abend fand zum zwölften Mal das Hallenmasters Turnier in der Sparkassen-Arena in Kiel statt. Tags darauf am Sonntag starteten dann die Frauen im Nordcup, welcher zum dritten Mal ausgetragen worden ist. Schneller, attraktiver Fußball wurde dabei den zahlreichen Zuschauern präsentiert. Am Ende durften der Drittligist Holstein Kiel und der Deutsche Meister Turbine Potsdam die Siege einheimsen.
Auch hochkarätiger Besuch ließ sich das zweitägige Fußball Event im Norden nicht entgehen.
Hallenmasters
Das Turnier der Männer am Samstag begann mit dem Spiel des Drittligisten und Titelverteidigers Holstein Kiel gegen den VfR Neumünster. Nach den ersten Partie des Abends konnten sich die Neumünsteraner, die gemeinsam mit den Kielern die Rekordhalter des Turnier darstellen, die ersten drei Punkte einfahren. Ein 2:1 Sieg des VfR, der gegen eine phasenweise unkonzentrierte Kieler Mannschaft spielte. Doch die KSV Holstein legte in den folgenden Begegnungen einen Zahn zu und konnte schließlich sogar den Pokal siegesfreudig in den Händen halten. Besonders gefreut haben dürfte sich Chef-Trainer Christian Wück, der damit den ersten Titel mit der Mannschaft erreicht hat. Die erst am Vorabend aus dem Trainingslager in Spanien zurückgekehrten Störche überzeugten, abgesehen vom ersten Spiel, mit einer starken Leistung in der die technische und konditionelle Überlegenheit gegenüber anderen Mannschaften deutlich zu sehen war. Im Endspiel gegen den Eckernförder SV gewannen die Kieler mit 3:0, ihre beste Partie war jedoch das Halbfinale gegen den SV Eichede, in dem die KSV mit 8:1 Toren siegte.
„Sieger der Herzen“
Als Überraschung des Abends stellte sich dabei eindeutig die Leistung der Mannschaft des Eckernförder SV heraus, die es bis Finale schafften und als „Sieger der Herzen“ von ihren über 600 mitgereisten Fans euphorisch gefeiert wurden. Als Dankeschön gab es dafür den ersten Platz im Zuschauer-Wettbewerb „Fans, Fete, Fußballfieber“, der in der Halle für ordentlich gute und laute Stimmung sorgte. Der Masters-Neuling Eckernförder SV durfte somit als unerwarteter, aber dennoch hoch umjubelter Zweiter, inklusive hervorragender Fan-Unterstützung vom Kunstrasen gehen.
Fußballlegende und Ehrenamtsbotschafter
Zwischen den insgesamt 6000 Zuschauern des Abends war auch kein geringerer als Charly Dörfel, ehemaliger Sturmpartner von Uwe Seeler beim Hamburger SV. 2009 wurde er vom Schleswig-Holsteinischen Fußballverband zum Ehrenamtsbotschafter gewählt. Zu seiner Auszeichnung sagte er:“ Ich fühle mich sehr geehrt. Der Fußball hat mir viel gegeben und ich habe nun die Möglichkeit etwas zurück zu geben.“ Er betonte die Unverzichtbarkeit der ehrenamtlichen Mitglieder im Sport und gestand lächelnd: “Gerade bei Veranstaltungen wie heute, zuckt es mir in den Beinen. Manchmal möchte ich selber wieder auf dem Platz stehen und den Ball spielen.“ Doch nicht nur Dörfel, der das erste Tor für den HSV in der Bundesliga schoss, sondern auch Steffi Jones, ehemalige Nationalspielerin reiste nach Kiel.
Nordcup
Als WM-Präsidentin war sie am Sonntag beim Nordcup der Frauen zu Gast. Steffi Jones machte zusammen mit WM-Botschafterin Britta Carlson Werbung für die Frauenfußball-WM 2011 in Deutschland. Beide verweilten während des Turniers zwischen den Zuschauern und erlebten einen gelungenen Fußball-Nachmittag.
Die sieben Frauenmannschaften, darunter auch vier Erstligisten (Potsdam, Hamburg, Wolfsburg und Essen), zeigten ebenso wie die Männer am Vortag Fair-Play und konnten auch den letzten Gegner von Frauenfußball überzeugen. In hochkarätigen und spannenden Partien beeindruckten die Spielerinnen das Publikum und sorgten für eine ausgelassene Stimmung. Am Ende des Turniers konnte der Deutsche Meister 1. FFC Turbine Potsdam im Finale gegen den Titelverteidiger des Vorjahres, dem VfL Wolfsburg, gewinnen und den Pokal entgegen nehmen. Nach der regulären Spielzeit stand es 0:0 unentschieden, im Neun-Meter- Schießen zeigten die Wolfsburger dann jedoch Anzeichen von Schwächen und unterlagen mit 1:3.
Der Zweitligist Holstein Kiel Woman erreichte im Nordcup den fünften Platz. Auffällig zeigte sich jedoch die Mannschaft Essen-Schönebeck. Die SG bezauberte mit höchst ansehnlichen Fußball und die gerade mal 16-jährige Sofia Nati avancierte zur Goal-Getterin des Abends und wurde von den Zuschauern auf den Rängen sogar als weibliches Pendant zu Christiano Ronaldo bezeichnet. Im Halbfinale gegen Wolfsburg unterlagen die Essener jedoch mit 0:1 und wurden somit Dritter.
Ein Fußballevent der besonderen Art durfte man am Wochenende in Kiel zu sehen bekommen und man darf sich schon jetzt auf das kommende Jahr freuen, wenn der Ball wieder in der Halle rollt.
Platzierungen: Nordcup
1.Platz: 1.FFC Turbine Potsdam
2.Platz: VfL Wolfsburg
3.Platz: Hamburger SV
3.Platz: SG Essen-Schönebeck
4.Platz: Holstein Kiel
Platzierungen: Hallenmasters:
1. Platz: Holstein Kiel
2. Platz: Eckernförder SV
3. Platz: VfR Neumünster
3. Platz: SV Eichede
Julia Borrmann
Fotos Nordcup: www.lichtundfeder.de