Herbstmeister – diesen inoffiziellen Titel holte Holstein Kiel zuletzt zum zweiten Mal in Folge. Am Ende der letzten Saison gelang der Aufstieg aber nicht. Das soll in diesem Sommer nachgeholt werden. Die „Mission 3. Liga“ ist aber weit schwieriger als noch 2012.
In der abgelaufenen Saison in letzter Minute den Aufstieg in die 3. Liga verspielt, ist Holstein Kiel auf dem Weg, diesen Schönheitsfehler auszubügeln. Zur Winterpause liegen die Störche mit drei Punkten Vorsprung auf Platz eins der Regionalliga Nord, der normalerweise den Sprung in die dritthöchste Liga bedeutet. Nicht so in dieser Spielzeit. Durch die Neuordnung der Regionalligen von drei auf fünf parallele Staffeln stehen den Klassenbesten und dem Zweiten der Regionalliga Südwest zum krönenden Abschluss noch zwei Relegationsspiele bevor.
Durch diesen Flaschenhals passen demnach nur drei der sechs besten Regionalligisten. „Es ist ein Unding, dass der Meister einer Liga nicht direkt aufsteigt. Dieses Reglement muss der DFB dringend überdenken. Aus sportlicher Sicht ist es eine einzige Katastrophe, dass eine ganze Saison durch zwei Glücksspiele entschieden wird“, moniert Holsteins Sportlicher Leiter Andreas Bornemann. Dabei könnten die Verantwortlichen im Storchennest zufrieden sein. Nach einer Findungsphase zu Saisonbeginn, harmoniert die Mannschaft mittlerweile prächtig.
Das Prunkstück des Teams von Trainer Thorsten Gutzeit ist die Offensive. 55 Tore durften die Holstein-Fans in 19 Spielen bejubeln. Keiner der übrigen 92 Regionalligisten schoss mehr. Vor allen Dingen die Neuzugänge Marcel Schied (zwölf Tore) und Casper Johansen (sieben Tore) sowie Publikumsliebling Marc Heider (zehn Tore) waren vor dem gegnerischen Gehäuse besonders kaltschnäuzig. Und mit dem derzeit verletzten Jaroslaw Lindner kehrt nach der Winterpause der beste Torschütze (17 Tore) der letzten Saison erst noch zurück. Da kommt es schon mal vor, dass die Trainer der Konkurrenz von Holstein Kiel als „Übermannschaft“ oder „Bayern München der Regionalliga“ sprechen.
Der restliche Spielplan ist wie für die Meisterschaft des Gutzeit-Teams gemacht: In den noch verbleibenden 15 Spielen dürfen die Störche noch neunmal im eigenen Holstein-Stadion antreten. In den letzten zwei Jahren verloren die Kieler gerade ein einziges Spiel in der blau-weiß-roten Festung. Ausreichend Anlässe, um weiter Werbung für den erfolgreichen Holstein-Fußball zu machen. Auch wenn bereits rund 3.400 Zuschauer pro Spiel in das Stadion am Westring strömten, sollen es gerne noch mehr werden.
„In den beiden Relegationsspielen können die eigenen Fans durchaus den entscheidenden Unterschied machen – sowohl zu Hause als auch auswärts. Im Spiel bei Victoria Hamburg haben wir vor 800 mitgereisten Kielern gewonnen – es wäre natürlich ein Traum, wenn wir, sollte uns der Sprung in die Relegation gelingen, in diesen beiden wichtigen Finalpartien auf solch eine fantastische Unterstützung zählen könnten“, sagt Bornemann, der allerdings weiß, dass der Weg bis dahin noch lang ist. „Wir wollen gerne raus aus dieser Regionalliga. Doch der Aufstieg war wohl noch nie so schwierig wie in dieser Saison.“
Budenzauber
Bevor die Störche am 3. Februar in die Rückrunde starten, nimmt der Regionalligist am Samstag, den 12. Januar, am Hallenmasters in der Kieler Sparkassen-Arena teil. Tickets gibt’s im Ticketcenter der Sparkassen-Arena-Kiel, im CITTI-PARK, in den Kieler famila-Warenhäusern und im Holstein-Fanshop am Stadion.