Freddie Mercury war Frontmann der legendären Band Queen und ein absoluter Ausnahmekünstler. Mit Valentin Louis Findling steht ein nicht weniger talentierter Musiker auf der Bühne von „The Music of Queen live“, der den außergewöhnlichen Sänger am 2. August 2025 in Kiel zum Leben erwecken lässt.
Wir – das sind falkemedia-Gründer und CEO Kassian Alexander Goukassian und Redakteur Sebastian Schulten – treffen Valentin Louis Findling und Bandmitglied Christoph Schnell während der Vorbereitung unseres Events zum 30. Jubiläum von falkemedia. Das FLEET wurde auserkoren als Location, in der nicht nur das runde Jubiläum stattfindet, sondern welches auch zum Schauplatz eines exklusiven Konzerts an diesem Abend werden sollte.
Ins Rampenlicht gerückt
Kassian: Erstmal ganz, ganz lieben Dank, dass ihr hier zu uns nach Kiel gekommen seid. Wir freuen uns total, euch hier einmal sprechen zu dürfen, bevor es nachher auf die Bühne geht. Wir fangen mal mit ganz obligatorischen und gängigen Fragen an. Seit wann besteht das Projekt „Freddie Mercury Queen Live Tribute Band“?
Schlagzeuger Christoph: Das Projekt gibt es seit 2019 und ist in der Entstehungsgeschichte eigentlich ganz amüsant, denn Valentin war ein Ersatzkeyboarder bei der Michael Jackson Show, in der wir auch gespielt haben. Das war 2019 in Heidelberg, und der Veranstalter wollte für 2020 ein Queen-Projekt starten. Anschließend war tatsächlich jemand da, der den Valentin gesehen und gefragt hat: „Kannst du singen?“ Später hat uns Valentin ein Demo zugeschickt und wir sind aus allen Wolken gefallen. Im Jahr 2020 – während der Corona-Pandemie – haben wir angefangen, das Queen-Projekt zu starten, es weiterentwickelt und 2021 direkt 20 Shows gespielt, und seitdem läuft der Laden sozusagen.
Und wie! Die Musikerinnen und Musiker der Michael Jackson Tribute Show waren damals also ebenfalls an Bord?
Valentin: Richtig, und ich wurde eingeladen als sogenannter „Sub“ (eine Art Ersatz-Sänger). Ich durfte für meinen Kumpel, der in der bestehenden Show bereits Keyboard gespielt hat, auftreten und war sehr, sehr aufgeregt. Ich habe die anderen Jungs kennengelernt und dann ist es passiert. Ich hatte zwar noch keinen Schnurrbart, aber den habe ich mir natürlich stehen lassen.
Mit den Aufgaben wachsen – wie der Schnurrbart
Der Schnurrbart ist also ein Teil der Rolle für dich?
Auch, ja, er ist Teil der Rolle und zum Glück hat meine bessere Hälfte mich mit Schnurrbart kennengelernt, deswegen muss er jetzt auch nicht mehr ab.
Seit wann machst du Musik, Valentin?
Ich mache Musik, seit ich fünf bin. Da habe ich mit Klavier angefangen.
Musikunterricht? Wurdest du gezwungen, Klavier zu spielen?
Das nicht. Ich hatte einmal die Woche Unterricht und habe viel geübt. Das hat sich so entwickelt. Aber es hat mir auch Spaß gemacht – glaube ich.
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Wann warst du dir sicher, dass es Spaß macht?
Ich glaube, nach der Pubertät habe ich zum ersten Mal gemerkt: Das ist gar nicht schlecht, dass ich 50 Euro verdienen kann, wenn ich ein schönes Stück am Klavier spiele, das den Omis gefällt. Die nimmt man als 15-Jähriger gern mit.
Was hast du damals für Musik gehört?
Ich habe mit Jazz und Blues angefangen, aber ich war immer ACDC-Fan. Das habe ich immer gehört – und eigentlich auch das, was meine Eltern gehört haben. Und viel Klassik.
Die Reinkarnation des großen Künstlers
Sebastian: Das Optische ist bei dir das eine, was natürlich richtig gut passt. Allerdings wurde während der Probe bereits deutlich, wie authentisch deine Stimme klingt – eben wie jene weltbekannte Stimme Mercurys. Hast du eines Tages gemerkt: Oh, das klingt ja wie Freddie?
Also ich habe das schon ab einem gewissen Punkt geübt, so zu klingen wie Freddie Mercury, weil meine Stimme von Natur sehr ähnlich ist, wie die von Freddie Mercury. Und auch das Timbre stimmt schon sehr, aber er spricht bestimmte Wörter auf eine besondere Art aus. Das Vibrato richtig zu timen oder Gas zu geben – das musste ich schon wirklich im Detail üben und vor zwei, drei Jahren habe ich das intensiviert.
Kassian: Ich würde sagen, du bist beziehungsweise ihr seid diesbezüglich Perfektionisten, denn ihr lasst es nicht klingen wie eine Coverband, sondern wie das Original – sehr reif und international. Ist das Perfektionismus für euch?
Christoph: Ja und nein. Spannend und wichtig finde ich, dass sich eine Coverband nicht ganz verstellt. Also, man orientiert sich an Eckpunkten und Facetten, bringt aber auch seinen eigenen Sound in die Interpretation ein. Es ist ein Mix aus beidem. Perfektionismus ist es, beides zu einem Gesamtbild verschmelzen zu lassen.
Valentin: Chris trifft das gut. Ich glaube, es geht darum, die Essenz einzufangen. Ich habe nicht das Gefühl, mich sehr zu verstellen. Es ist eine Art liebevolles Schauspiel und das verschmilzt mit dem, was jeder von sich selbst der Show gibt. Ich glaube, das ist es, was die Leute an der Show reizt.
Sebastian: Genau aus diesem Grund kommen die Menschen mit einer riesigen Erwartungshaltung. Vor allem, wenn sie die Verfilmung von Freddie Mercurys Leben in „Bohemien Rapsody“ durch Rami Malek gesehen haben. Verspürt ihr auch eine Art Druck vor der Show, nun abliefern zu müssen?
Christoph: Ja und nein. Also wir versuchen uns grundsätzlich nicht zu verstellen, auch äußerlich. Wir tragen zum Beispiel keine Perücken. Valentin trägt auch privat seine Lederjacke und wird nicht selten auf der Straße angesprochen. In dem Moment, wenn wir ohne Valentin auf die Bühne kommen, spürt man schon eine Art Skepsis. Doch spätestens, wenn er dann die Bühne betritt und die ersten Töne singt, steigt das Energie-Level um 200 Prozent und das Publikum ist geflasht. Das ist einfach großartig!
Freddie Mercury sein, ist Sport
Kassian: Also da freuen wir uns natürlich nachher darauf, das hier auch noch mal gemeinsam erleben zu können. Wie anstrengend ist das?
Valentin: Es ist Sport! Sowohl auf der Bühne als auch hinter der Bühne – alles ist Sport auf allen Ebenen. Man muss viel auf- und abwärmen. Freddie Mercury war ein wahnsinnig guter Sänger. Nur ansatzweise zu versuchen, das einzufangen oder sich anzueignen, ist eine riesige Aufgabe. Das gilt natürlich auch für alle anderen. Brian May ist ein wahnsinnig guter Gitarrist. Einfach irre. Irgendwann entwickelt man seine Tricks und dann funktioniert das. Dann gilt es, nicht die Nerven zu verlieren. Und das klappt mal mehr und mal weniger.
Kassian: Das erfordert wahrscheinlich einiges an Disziplin.
Valentin: Zu 100 Prozent! Die Disziplin geht bei der Ernährung und genügend Schlaf los und hört auch nach der Show nicht auf. Sie ist allgegenwärtig. Das Schöne an „The Music Of Queen live“ ist das Wir-Feeling. Wir spielen einerseits die Musik, aber erleben das andererseits alle gemeinsam mit dem Publikum – das verbindet.
Kassian: Was macht das emotional mit euch? Wenn man an die großen Hallen, das stetig wachsende Publikum und natürlich die emotionalen Songs von Queen denkt.
Valentin: Ich bin einfach nur unglaublich dankbar. Also, ich musste da reinwachsen, hatte aber auch so viel Glück! Die liebevolle Community, so eine liebevolle Band, tolle Veranstalter. Ich habe das Gefühl, dass da so viel Wertschätzung in so vielen Bereichen stattfindet, dass ich jeden Abend dankbar ins Bett gehe, egal, wie fertig ich bin.
Christoph: Ich habe eine schöne Story! Tempodrom im Januar. Es waren 3000 Leute da – also eine riesen Geschichte für uns, vor allem in der Kürze der Zeit so etwas zu bespielen, ist einfach verrückt. Vale, du hast „Who Wants to Live Forever“ gespielt, allein, und es war Totenstille in der Halle. Es klingt total kitschig, aber wir anderen vier lagen uns hinter der Bühne in den Armen. Das war magisch. Ein wunderschöner Moment, den ich nie vergessen werde.
Sebastian: Welchen Queen-Song hättet ihr am liebsten selbst geschrieben?
Christoph: Mein Favorit wäre „One Vision“. Damit beginnt die Show und weil der unfassbar viel Energie hat. Deiner?
Valentin: Also wenn ich einen schreiben dürfte, dann wäre das Bohemian Rhapsody, weil ich nicht weiß, wie man auf sowas Abgefahrenes kommt. Aber das ist vielleicht maybe the obvious choice.
Lebt „The Music Of QUEEN live“ nun für immer?
Kassian: Gebt mal eine Prognose ab. Wo seid ihr in drei Jahren?
Valentin: Ich will einfach nur so viele Menschen wie möglich erreichen dürfen und so viel wie möglich ausprobieren können – und am besten tolle Special Venues natürlich. Das wäre natürlich übelst cool, so Red Rocks irgendwo in den Staaten oder so. Aber eigentlich bin ich für alles dankbar, was passiert.
Christoph: Das ist schwer. Es läuft gerade sehr gut. Wichtig wäre mir einfach, dass es bleibt wie ein langer Trip auf Klassenfahrt. Es ist anstrengend, aber man ist mit den Jungs unterwegs, hat so sein Bandfeeling. Die Shows zu spielen und die Musik zu verkörpern, ist schon ein tolles Gefühl, das ich bewahren möchte, solange es geht.
Valentin: Ich hoffe, dass ich meine Haare nicht irgendwann schwarz färben muss, sondern der erste graue Freddie sein kann oder darf. Ich hoffe, wir sind einfach weiterhin am Touren. Das weitermachen zu dürfen, wäre das höchste aller Gefühle.
Kassian: Alles, was wir bis jetzt bei Konzerten, vom Hörensagen, bei den Events, den Reviews gelesen und auf Instagram gesehen haben, bringt ihr total gut rüber. Allein, wenn ich über die Show nachdenke, bekomme ich Gänsehaut. Wir wünschen euch, dass ihr Stadien füllt!
Valentin: Vielen Dank. Erst einmal freuen wir uns auf die intime Runde bei euch!
Christoph: Wir können es kaum erwarten.