Kreativ sein und innovative Ideen haben ist das eine, die Umsetzung das andere. Umso besser, dass es yooweedoo. die zukunftsmacher gibt. Im Interview sprechen die Projektmitarbeiter Teresa Inclan und Felix Pape über Chancen und Möglichkeiten, die der yooweedoo Ideenwettbewerb bietet.
Wofür steht yooweedoo?
Felix: yooweedoo ist quasi die Abkürzung für „You have an idea – we support it – do it.“
Worum handelt es sich bei dem dazugehörigen Ideenwettbewerb?
Felix: Wir möchten Menschen dabei unterstützen, aus einer Idee ein Projekt zu starten. Die Leute sollen niederschwellig die Erfahrung machen können, was es bedeutet, etwas Eigenes zu gründen. Dabei ist Scheitern kein Problem, weil es um die Lernerfahrung geht. Wenn es funktioniert, geht es mit der Gründung weiter. Wenn nicht, hat man gelernt, woran man alles denken muss, wenn man ein Projekt aufbaut. Die einzige Eingrenzung ist, dass es sich im Bereich des Sozialunternehmertums befinden muss. Das kann auch die Gründung eines Vereins sein.
Teresa: Es muss zwar einen gesellschaftlichen Mehrwert haben, aber thematisch nicht festgelegt sein. In der sechsmonatigen Pilotphase stehen wir den Projekten mit Rat und Tat zur Seite und erarbeiten gemeinsam, welche Wege eingeschlagen werden können.
Felix: Durch den Wettbewerb erhält man Zugang zu einem großen Netzwerk, dem über 150 geförderte Projekte angehören, mit denen man sich austauschen kann. Die Preisträger des Ideenwettbewerbs werden zudem zum Summer Camp auf Sylt eingeladen.
Was erwartet die Teilnehmer dieses Summer Camps?
Felix: Dort kommen alle Preisträger zusammen. Zudem werden Experten eingeladen, die individuelle Beratung anbieten.
Teresa: Vor Ort kann man auch die eigenen Visionen und Ziele noch einmal überarbeiten, Finanzierungsmodelle erstellen, Rechtsfragen klären und erste Marketingideen entwickeln. Vor allem gibt ein solches Camp einen weiteren Motivationsschub.
Wann ist der Ideenwettbewerb entstanden?
Felix: 2012 wurden die ersten Projekte gefördert. Damals nur in Schleswig-Holstein, mittlerweile in ganz Deutschland.
Teresa: Der Wettbewerb ist an die School of Sustainability der Uni Kiel angedockt. Das Ganze hat mit Studierenden angefangen, aber mittlerweile kann jeder Bürger teilnehmen.
Die Stadt Kiel unterstützt den Wettbewerb. Wie kam es dazu?
Felix: Der Hintergrund ist, dass man allen Bürgern die Möglichkeit geben möchte, so etwas auszuprobieren. Man muss nicht jung sein, um an solch einem Wettbewerb teilzunehmen. Schließlich hat man sein Leben lang Ideen. Dafür, ein eigenes Projekt zu starten, ist man nie zu alt.
Wie war die Resonanz auf yooweedoo in den letzten Jahren?
Teresa: Sehr positiv. Im letzten Jahr hatten wir 90 Einreichungen und haben 30 Projekte gefördert. In diesem haben wir ein Kapital von über 50.000 Euro. Ein Projekt kann mit bis zu 2.000 Euro gefördert werden. So können möglichst viele Menschen bei ihrem Vorhaben unterstützt werden. Neben dem Publikumsvoting entscheidet eine Fachjury, wer in welchem Umfang gefördert wird.
Welche Start-ups, die mittlerweile auf eigenen Beinen stehen, haben durch yooweedoo Unterstützung erhalten?
Felix: Da gibt es einige, wie zum Beispiel my Boo, Goldeimer, kulturgrenzenlos, das Glückslokal, Lillebräu oder Kieler Honig.
Das Interview führte Bastian Karkossa
Weitere Infos unter www.yooweedoo.org. Wer individuelle Beratung für eine Bewerbung erhalten möchte, kann eine Mail an wettbewerb@yooweedoo.org schreiben und einen Termin vereinbaren. Der Bewerbungsschluss ist der 1. Februar. Ein Team muss aus mindestens zwei Personen bestehen.