Der gebürtige Kieler Moritz Boll wurde in Eigenregie zum Filmemacher. Schon im Alter von 12 Jahren drehte der Student seinen ersten Film und gewann einen Preis. Nach zahlreichen weiteren Projekten, erscheint jetzt sein Spielfilm „Elise“ auf DVD und Blu-Ray.
Mit Kamera-Equipment unter dem Arm und einem freundlichen Lächeln im Gesicht kommt Moritz Boll zur Tür der KIELerLEBEN-Redaktion herein – und nimmt mit seiner guten Laune sofort den gesamten Raum ein. Offen und detailliert berichtet der gebürtige Kieler von seiner großen Leidenschaft: dem Filmemachen. Dabei wirkt er mit seinen 21 Jahren bemerkenswert abgeklärt.
In Eigenregie zum Filmemacher
Kein Wunder, schließlich hält der Student auch während seiner Filmaufnahmen das Heft in der Hand, organisiert den Dreh mit renommierten Schauspielern. Im März haben er und sein 15-köpfiges Team den Film „Elise“ veröffentlicht, ein rasanter Roadmovie, in dem etwa der bekannte deutsche Schauspieler Michael Mendel mitspielt.
Ein solch großes Projekt umzusetzen, ist nur mit jeder Menge Erfahrung möglich. Diese hat Moritz schon früh gesammelt. „Angefangen habe ich mit Lego“, sagt er lachend. Im Kinderzimmer in Flintbek, wo er aufgewachsen ist, machte er Aufnahmen von dem Spielzeug. Im Alter von zwölf Jahren drehte Moritz mit Freunden den Film „Wrong“. „Damals haben wir das alles aber noch nicht so ernst genommen“, sagt er. Doch ein Zeitungsredakteur bekam zufällig mit, woran das junge Team arbeitet. Er war begeistert und sorgte dafür, dass das Werk im CinemaxX gezeigt wird. Außerdem räumte das Team mit dem Film den Stark-Preis ab – die höchste Auszeichnung des Landes Schleswig-Holstein für ehrenamtlich engagierte Jugendliche. Für Moritz und die Crew folgten in den nächsten Jahren Engagements für Werbefilme, etwa für „Hallo Pizza“, und weitere Filmprojekte.
„Ich kenne die Regeln des Filmens weniger aus Büchern, als vielmehr durchs Machen“, erzählt Moritz. Mit Erfolg hat er sich selbst angeignet, wie die Arbeit am Filmset funktioniert: Der Spielfim „Elise“, der in diesem Monat auch auf DVD und Blu-Ray erscheint, kam beim Publikum so gut an, dass er eine ganze Woche lang täglich im metro-Kino gezeigt wurde. Und auch das nächste Projekt steht bereits an – ein Werbekurzfilm für das metro-Kino.
Kreativer Kopf mit großem Ziel
Wenn Moritz nicht hinter der Kamera steht, den Dreh organisiert oder das Filmmaterial bearbeitet, verreist er gern mit seiner Freundin Merle (22). Ihre Roadtrips unternehmen die beiden mit dem blauen Van, der auch im Film „Elise“ eine bedeutende Rolle einnimmt. Außerdem spielt der 21-Jährige in einer Band Schlagzeug. Damit angefangen hat Moritz als Jugendlicher auf einem Drumset aus einer Bratpfanne und Pappkartons. Ein findiger, kreativer Kopf – perfekte Voraussetzungen, um sein großes Ziel zu erreichen: „Für mich wäre es das Größte, wenn ich davon leben könnte, Filme zu machen.“
Lifestyle mit Moritz Boll
Restaurant: Ich gehe gern ins Prinz Willy. Dort hatte ich auch meinen ersten Auftritt mit meiner früheren Band.
Uhr: Ich lege Wert auf Pünktlichkeit beim Dreh – leider ist sie nur nicht meine Stärke. Die Marke meiner Uhr ist mir nicht so wichtig.
Entspannung: Ich mache das, was ich tue, sehr gerne – davon brauche ich keine Entspannung.
Schlaf: Während der Dreharbeiten kommt er zu kurz, zur Zeit ist es aber recht entspannt.
Objekt: Meine Filmklappe.
Moment: Wenn ein eigener Film das erste Mal auf der großen Leinwand läuft.
Handy: Damit sollte man grundsätzlich eher telefonieren als Nachrichten zu schreiben. Es ist ein wichtiges Arbeitsgerät, aber die Marke ist mir auch hier nicht wichtig.
Ziel: Vom Filmen leben können und mit einem tollen Team, mit meinen Freunden, gute Sachen auf die Beine stellen.
Auto: Ein blauer Seat Alhambra – fast schon eine Hauptfigur im Kinofilm „Elise“.