Kiels erste Hybridfähre MS Gaarden nimmt Fahrt auf. Eine Landeshauptstadt auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Gerade erst wurde Kiel als Landeshauptstadt mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet, nun ist mit der Taufe der Hybridfähre MS Gaarden ein weiterer Schritt in Richtung Klimaneutralität getan.
Taufpatin Sabine Schirdewahn vom Eigenbetrieb Beteiligungen der Landeshauptstadt Kiel taufte das neue Flottenmitglied der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel (SFK) am 12. August bei strahlendem Sonnenschein am Anleger Reventlou auf den Namen MS Gaarden und wünscht „immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel“.
Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer sprach das Grußwort auf der Schiffstaufe und freut sich über das erste infrastrukturelle Projekt, das als erstes in Rekordtempo während seiner Amtszeit nicht nur in Auftrag gegeben, sondern auch fertiggestellt wurde. Kämpfer betont außerdem die klimafreundlichen Eigenschaften des Schiffs.
Die neue Fähre ist die erste Plug-In-Hybrid-Fähre in der Flotte der SFK. Damit ist sie wesentlich emissionsärmer als ihre Vorgänger. Mit den zwei elektrischen Fahrmotoren fährt sie in der neu festgelegten emissionsfreien Zone der Kieler Förde bis zum Anleger Bellevue vollelektrisch. Auch auf dem weiteren Weg im Fahrwasser verbrennt die Neue keinen Schiffsdiesel, sondern bleibt dank eines sogenannten Gas to Liquid-Systems umweltfreundlicher. Die moderne Filtertechnik sorgt dafür, dass ihr von nun an keine dicken Rauchschwaden mehr über dem Schiff sehen werdet – statt dunklem Ruß wird lediglich ein Flimmern der heißen Luft über dem Schornstein zu sehen sein.
Die 32 Meter lange Fähre ist aber nicht nur klimaneutraler, sondern auch fahrgastfreundlicher als die älteren Modelle. Sie ist komplett barrierefrei und ermöglicht dank einer doppelt so breiten Rampe einen komfortablen Aufstieg. Dazu hat die MS Gaarden reichlich Platz für Fahrräder und mit Sitzplätzen auf Ober- und Hauptdeck lädt sie sowohl Tourist*innen als auch Kieler*innen zum Verweilen ein.
Das jüngste SFK-Mitglied kostete 4 Millionen Euro, von denen 560.000 Euro vom Förderprogramm „Saubere Luft“ des Bundesverkehrsministeriums bezuschusst wurden. Lange bleibt die MS Gaarden aber nicht der Neuzugang. Die erste vollelektrische Fähre „Düsternbrook“ befindet sich bereits im Bau und soll im nächsten Jahr fertiggestellt werden. Gemeinsam mit den elektrisch angetriebenen Bussen der Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG) kommt die Stadt Kiel nun also auch mit dem Verkehr auf dem Wasser ihren Klimazielen immer näher.
Ab dem 13. August nimmt die MS Gaarden auf der Fördefährlinie F1 zwischen dem Anleger Bahnhofsbrücke und Laboe/ Schilksee/ Strande Betrieb auf. Der erste Einsatz findet am Donnerstag, den 13. August, um 17 Uhr statt.