Am letzten Oktoberwochende wird die Brauerei von Lillebräu mit einem großen Fest offiziell eröffnet. Wie ist aus dem Start-up ein Unternehmen mit eigener Brauerei geworden? Wir blicken zurück – und voraus
Wie alles begann
Die Lillebräu-Gründer Max Kühl und Florian Scheske zogen 2009 aus Hamburg nach Kiel, um hier an der Muthesius Kunsthochschule zu studieren. Eigentlich planten beide, direkt nach dem Bachelorstudium zurück nach Hamburg zu ziehen. Doch letztlich blieben beide für den Masterstudiengang in Kiel. Während dieser Zeit nahm das Duo eine neue Stimmung in der Stadt wahr. Die alte Muthesius, der Umzug der neuen, die damit einhergehende Quartiersentwicklung, neue Gastronomien – kurz gesagt: in der Landeshauptstadt herrschte Aufbruchstimmung. Beide wollten ein Teil davon sein. Da passte es, dass Florian von einem Australien-Trip heimkehrte und von der neuen Bierkultur, die dort schon die Gastronomie überrollt hatte, begeistert war. Dann ging es ganz schnell: Die Gründer fanden in der alten Mu einen Raum, kauften sich eine Maschine zum Bierbrauen – einen Braumeister – und brauten einfach drauflos. Als Max und Florian nach einem halben Jahr so richtig zufrieden waren, fingen sie an, das Bier auf Hoffesten der Universität und an der Alten MU zu verkaufen. Die Menschen, die begeistert waren, gaben ihnen den Mut, an diesem Thema dran zu bleiben und immer weiter zu machen. So dauertes nicht lange, bis in einer befreundeten Brauerei der erste Sud im 500 Liter Maßstab gebraut wurde. Ab 2015 waren die Gründer dann als sogenannte Kuckucksbrauer in verschiedenen mittelständischen Brauereien eingemietet, um ihr Bier dort zu brauen.
Wann reifte die Idee einer eigenen Brauerei?
Recht schnell merkten Max und Florian, dass sie mehr als nur eine Marke sein wollen. Sie wollten ein Bier in ihrer Stadt in ihrer eigenen Brauerei brauen. 2016 begann das Duo mit der Planung, nun ist der Bau der eigenen Brauerei endlich abgeschlossen. Auf dem Weg dahin riefen sie ein Crowdfunding ins Leben, bei dem sich 666 Kieler an dem Bau des Schankraums beteiligten und dadurch halfen, die Brauerei zu einem einzigartigen Ort in Kiel zu machen.
Wie geht es weiter?
Beim letzten Crowdfunding konnte Max und Florian der großen Nachfrage nicht gerecht werden, sodass sie auch in diesem Jahr Genussscheine ausgeben wollen. Auf der Homepage können Kieler sich zudem über Termine für Brauereibesichtigungen mit Tastings und für Braukurse anmelden. Der Schankraum der Brauerei, in dem zehn verschiedene Biere ausgeschenkt werden, ist zunächst freitags und samstags geöffnet. Die feierliche Eröffnung steigt dann beim großen Brauerei-Fest vom 26. bis 28. Oktober – ein Termin, den sich alle Kieler im Kalender rot markieren sollten!
Lillebräu
Eichkamp 9c, Kiel
www.lille.beer