Defizit abgebaut, Eigenkapital gewachsen, Kassenkredite auf null – Die Landeshauptstadt Kiel hat ein Haushaltsdefizit von rund 300 Millionen Euro abgebaut. Unglaublich, mit welcher Summe Kiel nun im Plus steht!
Rekordverdächtige Gewerbesteuereinnahmen
Kiel hat das Kunststück vollbracht, das Haushaltsjahr 2023 mit einem atemberaubenden Plus von etwa 105 Millionen Euro zu beschließen. Was für eine beeindruckende Trendwende – eine Aufbesserung, die die Haushaltsprognosen um sagenhafte 164 Millionen Euro übertrifft! Diese unerwartete Wende verdankt die Stadt nicht zuletzt den rekordverdächtigen Gewerbesteuereinnahmen, die auf ca. 268 Millionen Euro kletterten, und den letzten Konsolidierungshilfen des Landes, die mit ca. 68 Millionen Euro zu Buche schlugen.
Zu Kämpfers Amtsantritt im Minus
Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, der nun auf ein Jahrzehnt im Dienste Kiels zurückblickt, erinnert sich an Zeiten, in denen die finanzielle See rau war: Damals, zu Beginn seiner Amtszeit, erblickte er ein Haushaltsdefizit von etwa 300 Millionen Euro. Dank gemeinsamer Anstrengungen von Verwaltung und Ratsversammlung hat sich das Blatt gewendet. Unser Kiel ist nun schuldenfrei, und gleichzeitig konnten Zukunftsinvestitionen in Bildung, Infrastruktur und Klimaschutz vervielfacht werden. Das hervorragende Ergebnis von 2023 ermöglicht es der Stadt, nicht nur das zuvor bestehende Defizit zu eliminieren, sondern auch das Eigenkapital von 154 Millionen Euro im Jahr 2014 auf stolze 479,5 Millionen Euro anwachsen zu lassen.
Mehr Stellen besetzt
Erfolgreich war die Verwaltung auch bei der Realisierung geplanter Investitionsvorhaben und der Besetzung vakanter Stellen. Lag die investive Umsetzungsquote 2015 noch unter 30 Prozent, konnten 2023 mehr als 83 Prozent der geplanten Auszahlungen realisiert werden. Die Stellenbesetzungsquote wurde in den letzten fünf Jahren um 5 Prozent deutlich gesteigert und betrug Ende 2023 93 Prozent.
„Wir dokumentieren damit gegenüber den Kielerinnen und Kielern, aber auch gegenüber der Kommunalaufsicht des Landes, dass wir hier gleichzeitig kaufmännisch solide wirtschaften und Zukunft gestalten. Der Abbau des Sanierungsstaus an der öffentlichen Infrastruktur und die Stadtentwicklung ist nicht nur in Planung, sondern wird sichtbar angegangen“,
so Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Kämmerer Christian Zierau.
Kein Grund zu ausnahmsloser Euphorie in Kiel
Trotz solider finanzieller Gesundheit in unsicherer Zeit wie einer Pandemie, gilt es weiterhin wachsam zu bleiben. Die Haushalte der kommenden Jahre bergen mehr Risiken als Chancen, und es gibt keine Garantie, dass das strahlende Ergebnis von 2023 fortgeschrieben werden kann. Die Herausforderungen bleiben bestehen, wie die langfristigen Verbindlichkeiten von etwa 664 Millionen Euro zeigen. Dennoch ist das Team um Oberbürgermeister Kämpfer entschlossen, den Investitionskurs beizubehalten, um Kiel weiterhin lebenswert und zukunftssicher zu gestalten.
„Um den Sanierungsstau an der öffentlichen Infrastruktur weiter abzubauen und um in Stadtentwicklung investieren zu können, werden auch in den nächsten Jahren Kredite unvermeidbar sein. Die Alternative dazu hieße Stillstand beziehungsweise weiterer Verfall der Infrastruktur.“