Der Oktober ist als offizieller Awareness-Monat für Brustkrebs auch als Pinktober bekannt. Das Ziel: Mehr Aufmerksamkeit auf die Krankheit zu lenken. Wir reihen uns ein und haben mit Esther Irmer, der Vorsitzenden des Kieler BrustkrebsSprotten e. V. gesprochen.
KIELerleben: Was ist die Aufgabe der BrustkrebsSprotten?
Esther Irmer: Der Verein ist dazu da, jung an Brustkrebs erkrankte Frauen zu begleiten. Wir fangen unmittelbar nach der Schock-Diagnose auf und helfen, mit der Krankheit klarzukommen. Der Erfahrungsschatz des Sprotten-Netzwerks ist Gold wert. Gemeinsam sind wir zudem sportlich aktiv, unternehmen viel Schönes zusammen und setzen positive Impulse für ein Leben mit Brustkrebs.
Ihr habt im Frühjahr euer Buch „Mutmacherinnen“ vorgestellt. Welche Motivation verbirgt sich dahinter?
Wir haben in Schleswig-Holstein unser Netzwerk, können uns treffen, uns ins Gesicht schauen und an die Hand nehmen. Diese Möglichkeit haben aber längst nicht alle, denn deutschlandweit sind diese Selbsthilfegruppen eher ab 60+. Wir möchten mit dem Buch unseren Spirit, unser Knowhow und unsere Kraft weitergeben. Gerade jungerkrankte Leserinnen sollen wissen: Da sind noch andere, die das alles schon durchgemacht haben und denen gehts gut.
Was erwartet die Leserinnen?
Ein buntes Potpourri aus Erfahrungsschätzen zu verschiedenen Therapieschritten, Tipps zu Sport und Ernährung und sogar Rezepte. All das ist festgehalten in Kurzgeschichten, geschrieben von 24 Frauen. Und jede Geschichte ist anders. Es gibt nicht den Krebs oder den Heilungsweg und so kann sich jede Leserin aus unseren Ratschlägen das rausziehen, was am besten zu ihr passt.
Was unterscheidet „Mutmacherinnen“ von anderen Büchern zum Thema Brustkrebs?
Es ist typisch norddeutsch, geradeheraus und ohne Tabus, dafür voller Power und Zuversicht. Egal wie herausfordernd die Erkrankung auch ist, jede Geschichte endet mit einem Lichtblick oder einem positiven Appell. Für uns ist es das Buch, das wir als Selbst-Betroffene erfolglos gesucht haben und mit dem wir nun anderen Frauen helfen wollen.
Über die Brustkrebessprotten
Der Verein Kieler BrustkrebsSprotten e. V. wurde 2016 von Angeline Hamborg, Betina Schwanck und Nina Hübner (†) gegründet, die sich mit Anfang 30 während der Behandlung in der Frauenklinik des Uniklinikums Schleswig-Holstein kennengelernt hatten. Seitdem ist ein einzigartiges Mutmacherinnen-Netzwerk für mehr als 100 Betroffene entstanden – gemeinsam für das Leben! Mehr Infos unter www.brustkrebssprotten.de.